Zeitschriften verzeichnen durch die Miteinbeziehung aller Editionen einer Medienmarke sogar noch höhere Leserzuwächse – die Fachzeitschrift Computerwoche kann sogar eine Verfünffachung ihrer Printreichweite auf 1,16 Millionen Nutzer pro Woche verbuchen. Bei der Wirtschaftswoche ist es mehr als eine Verdopplung auf 1,74 Millionen, ähnlich bei Die Zeit, die inklusive Online und Apps 3,9 Millionen Leser ausweist, und beim Spiegel, der sich von gut fünf Millionen (gedruckt) auf 10,36 Millionen Leser steigert. Beim Focus beträgt der Zuwachs gut 80 Prozent auf 6,03 Millionen Leser pro Woche, beim Stern 40 Prozent auf 9,54 Millionen. Der weitere Konkurrent Bild am Sonntag ist in der Vorab-Liste der Acta nicht aufgeführt.

Das Konzept der Apps stoße generell auf sehr breite Akzeptanz, teilt Allensbach mit. 63 Prozent der Mobile-User und insgesamt und 91 Prozent der Nutzer von Tablet-PCs haben schon Apps heruntergeladen. Während im herkömmlichen Internet die Gratismentalität weit verbreitet ist und die Zahlungsbereitschaft tendenziell sinkt, verbessern sich dabei im mobilen Internet die Chancen auf eine Monetarisierung von digitalen Angeboten – auch von redaktionellen Medienangeboten, so Allensbach. Von den Mobile-Usern, die Erfahrungen mit Apps gesammelt haben, haben 42 Prozent schon kostenpflichtige Angebote heruntergeladen. Unter den Mobile-Usern mit Tablet-PC sind es 60 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Akzeptanz der kostenpflichtiger Apps signifikant erhöht. Mehr als ein Viertel der Nutzer von Tablet-PCs nutzt schon kostenpflichtige Medienangebote oder kann sich das gut vorstellen. Unter denjenigen, die zudem besonders an Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft und Forschung interessiert sind, ist es ein gutes Drittel. Dabei ist auch die Nutzung von Medien-Apps mit vorwiegend tagesaktuellen Informationen im Vergleich zum Vorjahr signifikant gestiegen.

Untersucht wird in der Acta auch die generelle Nutzung von Internet und Social Media. Zwar haben andere Studien jüngst ergeben, dass Facebook als Verkaufskanal derzeit noch auf wenig Akzeptanz stößt. Dennoch könnte laut Acta eine Facebook-Präsenz für Unternehmen hilfreich sein: Gut sieben Millionen Mitglieder von Social Networks nutzen demnach die Möglichkeit, sich dort aktiv über Produkte zu informieren. Sechs Millionen besuchen Profilseiten von Firmen. "Soziale Netzwerke können eine wichtige Basis für die Unternehmenskommunikation sein", sagt denn auch Allensbach-Forscher Oliver Bruttel. Auch deswegen, weil 10,2 Millionen 14- bis 69-Jährige in sozialen Netzwerken andere User mit Links und "Gefällt-mir"-Buttons darüber informieren, was ihnen zusagt. Und "Nutzerempfehlungen sind für Unternehmen wichtig, weil die Meinung anderer Internetnutzer für die Verbraucher seit Jahren immer wichtiger wird", ergänzt Bruttel.

Ein weiteres Mal gestiegen ist erwartungsgemäß laut Acta generell die Zahl der Onliner. An einem normalen Tag gehen im Schnitt 29 Millionen Bürger ins Netz, von ihnen verweilen 24 Millionen dort länger als eine Stunde. Besonders große Zuwächse zeigen sich bei den mittlerweile fast 15 Millionen Internet-Surfern via Smartphone (+80 Prozent gegenüber 2011) und bei den 3,3 Millionen Onlinern via Tablet-PC (nahezu Verdreifachung). Knapp 23 Millionen Bürger sind Mitglieder in Social Networks, neun Millionen greifen darauf mit Mobilgeräten zu.
Gut ein Drittel der Bevölkerung plant, in den kommenden zwei Jahren ein Smartphone zu kaufen oder liebäugelt zumindest mit einem solchen Gerät. Dabei sind rund die Hälfte der konkret geplanten Käufe Ersatzbeschaffungen von Personen, die bereits heute ein Smartphone nutzen – Innovationen in Form immer neuer Modelle und technischer Ausstattungen sind hier ein wichtiger Treiber des Marktes. Die Internetfähigkeit von Handys, aber auch E-Readern, ist laut Acta zu einem zentralen Kaufkriterium geworden.

Deutliche Zuwächse zeigt die Acta beim Online-Shopping. "Inzwischen gilt, dass praktisch alle, die sich im Internet über Produkte informieren, auch schon im Internet eingekauft haben", sagt Acta-Studienleiter Johannes Schneller. Gut ein Fünftel der Bevölkerung tätigt mindestens zehn Online-Bestellungen pro Jahr. Acht Prozent oder fünf Millionen kaufen über Mobilgeräte.