Limango: Männer jagen, Frauen shoppen
Vom Club zur Community: Limango wandelt sich zur Plattform für das gemeinsame Shopping-Erlebnis. Durch den direkten Dialog mit den Usern, den Vertrieb von Marken und der Kooperation mit Dawanda sollen die Mitgliedszahlen verdoppelt werden.
Die Otto-Tochter Limango stellt sich neu auf: Mit dem Relaunch des Online-Shopping-Clubs rückt das Konzept einer Shopping-Community für Frauen in den Vordergrund. "Wir sind davon überzeugt, dass man als Private Shopping Club langfristig nur überleben kann, wenn man Relevanz bietet“, sagt Geschäftsführer Sven van den Bergh. Limango setzt dafür auf emotionales Shoppen: Der Club wird zur Community, fokussiert auf Frauen zwischen 25 und 45.
Der Fokus auf die weibliche Zielgruppe erklärt sich zum einen aus der Historie und dem Kundenstand von Limango.de: Aktuell sind rund 95 Prozent der eine Million Mitglieder starken Site weiblich. Zum anderen sind Frauen im E-Commerce auch aktiver und ausgabefreudiger. Frauen bevorzugen ein anderes Einkaufserlebnis als Männer: Männer jagen, Frauen shoppen. "Wenn Sie Mode verkaufen, können Sie nicht nur Produkte verkaufen. Sie verkaufen auch Attraktivität und Leidenschaft“, sagt van den Bergh.
Die neue Site setzt dabei auf Social Media: Unter „Limango News“ werden nicht nur Aktionen angekündigt, sondern auch der Dialog mit den Nutzerinnen gesucht und deren Fragen beantwortet. Auch untereinander können sie sich austauschen. Die Dialogkomponente ist dabei nicht einfach nur ein aufgesetztes Gimmick: "Aktuell spricht die halbe Firma mit den Kunden über die Aktionen“, sagt van den Bergh. Ein Prozess, der nicht nur die Technik betrifft. "Es war auch notwendig, die Firma organisatorisch und auch kulturell weiterzuentwickeln“, ergänzt der Mitgründer.
Auch das Produktangebot ändert sich durch die neue Aufstellung. Limango will weiter im Kinderbereich sehr stark bleiben, den Fashion-Bereich aber massiv ausbauen. Dazu werden die Markenkooperationen vorangetrieben: Die Labels Tom Tailor und Vero Moda arbeiten nun ebenfalls mit Limango zusammen.
Neben Markenware zu Schnäppchenpreisen und dem Dialog beim Shopping soll die Zusammenarbeit mit der Kreativplattform DaWanda das Einkaufserlebnis aufwerten. Die dort versammelten Designer und Künstler reichen zu den von Limango präsentierten Styles jeweils einen Produktvorschlag hinzu. So können Kundinnen Markenmode mit handgearbeiteten Einzelstücken kombinieren.
"Kundenbeziehung in Shopping-Clubs stehen noch am Anfang. Wer diese jetzt nicht aufbaut, wird morgen Probleme bekommen“, erklärt van den Bergh. Auch für ihn ist der Relaunch kein Abschluss, sondern erst der Anfang. Bis Mitte 2011 will die Otto-Tochter ihre Mitgliederzahlen verdoppeln.