Die Auseinandersetzung um die T-Shirts gehört eher zum Alltag vor Gericht. "Ein Unternehmen darf eigentlich nicht zulassen, dass andere Produkte die eigene Marke gefährden", sagt Frank Schulz von der auf Markenschutz spezialisierten Firma MarkMonitor. Das ist beim DFB nicht anders. Dafür steht viel zu viel Geld auf dem Spiel.

Der DFB hat etliche Marken schützen lassen, darunter auch den Adler, der auf den Trikots der Nationalmannschaft prangt. Gegen Gebühr kann der DFB Lizenzen zu Nutzung vergeben. Davon profitiert am Ende nicht nur der Verband, sondern auch Ausrüster wie Adidas, die gut am Geschäft mit teuren Original-Trikots verdienen.

Entsprechend genau schauen Inhaber von Markenrechten hin, um zu verhindern, dass jemand unberechtigt mitverdient. "Wenn ein Unternehmen sich nicht gegen Missbrauch der eigenen Marke wehrt, dann lockt das andere, die das auch nutzen wollen", sagt Schulz.

Auch deshalb hat der DFB gegen Real eine einstweilige Verfügung erwirkt. Die Supermarktkette hatte zwei Produkte in den Regalen - T-Shirts und eine Autofußmatte - auf denen Adler prangten, die dem DFB-Adler sehr ähnlich sehen. Zu ähnlich, befand das Landgericht und bestätigte diesen Spruch am Donnerstag nochmals.

Der inzwischen an das Patent- und Markenamt weitergereichte Streit um die Rechtmäßigkeit der Eintragung des Adlers, spielte dabei keine Rolle. Die Kammer müsse für ihre Entscheidung davon ausgehen, dass das Amt bei der Eintragung der Marke nach Recht- und Gesetz gehandelt habe. "Wenn der Adler der Bundesadler sein sollte, dann dürfte er nicht als Marke eingetragen sein", sagt Richterin Barbara Clementi.

Diese Frage müsse aber in dem Verfahren vor dem Patent- und Markenamt entschieden werden. Und auf diese Antwort konnte das Gericht in diesem Eilverfahren nicht warten. Sollte der Streit um das Verkaufsverbot das Landgericht bald auch in einem sogenannten Hauptsacheverfahren beschäftigten, dürften die Richter aber auf die Entscheidung der Markenwächter warten. In diesem Jahr wird der DFB wohl keine Gewissheit über die Zukunft der Adler-Marke erlangen.

Sebastian Raabe, dpa