
Markenrecht:
Markenschutz: DFB und Real streiten um den Adler
Der DFB und die Supermarktkette Real zanken sich um den Adler. Der Händler hat die Löschung der wertvollen Marke des Fußballbunds beantragt.
Beim DFB herrscht bestimmt noch beste Stimmung: Der WM-Sieg der deutschen Nationalelf wirkt schließlich noch nach. Und an den Merchandising-Produkten rund um die Stars dürfte der Fußball-Verband kräftig mitverdienen. Diese Feierlaune wird jetzt aber durch einen Markenstreit gestört. Laut einem Bericht der "Huffington Post" versucht Real den Frankfurtern den Adler abspenstig zu machen. Die Supermarktkette geht gegen den Markenschutz beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) und beim europäischen Pendant im spanischen Alicante (OAMI) vor. Die beiden zuständigen Behörden haben den Löschungsantrag bestätigt. Zu den Chancen will man sich bei dem Amt in München vorerst nicht äußern, schließlich handelt es sich um ein schwebendes Verfahren. "Es geht um die Marke als Ganzes. Hat man damit Erfolg, ist dem Markeninhaber die Anspruchsgrundlage entzogen", sagt ein Behördensprecher.
Metro-Ableger Real könnte mit einem Abschnitt im Markengesetz argumentieren: Marken sind nicht schützbar, wenn sie "Staatswappen, Staatsflaggen oder andere staatliche Hoheitszeichen oder Wappen eines inländischen Ortes oder eines inländischen Gemeinde- oder weiteren Kommunalverbandes enthalten", so der Text. Der DFB hat sich unter anderem das aktualisierte Logo - Adler plus Schriftzug "Deutscher Fußball-Bund" - als Wort-Bild-Marke im Jahr 2004 hierzulande schützen lassen. Nationalelf-Ausrüster Adidas verkauft beispielsweise Trikots mit diesem Symbol, inzwischen als Variante mit vier Sternen.
Der mächtige Fußballbund bemüht sich, den Ball flach zu halten: "Wir sehen einer rechtlichen Auseinandersetzung mit größter Gelassenheit entgegen, weil es sich bei dem DFB-Adler um ein historisches Verbandswappen handelt, das klaren Bestandsschutz genießt", teilte DFB-Mediendirektor Ralf Köttker am Mittwoch auf "dpa"-Anfrage mit.
Als Motiv für diesen Angriff auf das Logo nennt die "Huffington Post" einen Rechtsstreit. Weil die Real-Märkte Fan-Artikel verkauft hätten, die Markenrechte verletzt haben sollen, hatte der DFB im Eilverfahren einen Verkaufsstopp beantragt, bestätigt eine Sprecherin des Münchener Landgerichts. Am 7. August will das Gericht darüber entscheiden. "Es geht um Fußmatten und Fußball-Fanbekleidung", sagte eine Sprecherin des Landgerichts München I der dpa. (app/dpa)