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MA 2009 Radio I: Private verlieren Reichweite

Die Gesamtreichweite stagniert. Plus 0,1 Prozent attestiert die AG.MA allen ausgewiesenen Sendern. Während allerdings die ARD-Wellen um 3,8 Prozent bei der Reichweite zulegen können, verlieren alle Privaten zusammen in der Durchschnittsstunde gegenüber der letzten MA 3,4 Prozent an Reichweite.

Text: W&V Redaktion

4. März 2009

Bei der Media-Analyse Radio kann nun endlich wieder ein Vergleich gezogen werden. Zur MA 2008 Radio II im vergangenen Sommer griff eine neue Methodik – seither werden in Deutschland lebende EU-Ausländer erhoben und in der Grundgesamtheit berücksichtigt.
Zusätzlich wurden Kinder zwischen zehn und 13 Jahren zu ihrer Radionutzung befragt. Als Sieger nach Prozenten kommt bei der aktuellen MA 2009 Radio I das hessische Radio Bob aufs Treppchen. Das ehemalige Skyradio wurden im vergangenen Sommer unter dem neuen Eigner Regiocast relauncht und verzeichnet nun 90,3 Prozent mehr Hörer in der beworbenen Durchschnittsstunde oder 27 000 Hörer ab zehn Jahren.
Interessant: Die Gesamtreichweite aller Hörfunkangebote stagniert laut Radio-MA pro Durchschnittsstunde. Plus 0,1 Prozent attestiert die AG.MA allen ausgewiesenen Sendern. Während allerdings die ARD-Wellen um 3,8 Prozent bei der Reichweite zulegen können, verlieren alle Privaten zusammen in der Durchschnittsstunde gegenüber der letzten MA 3,4 Prozent an Reichweite.
Eine Tabelle der reichweitenstärksten Sender finden Sie hier.
Den größten Zuwachs in absoluten Zahlen verzeichnet Bayern 1 aus München. 189.000 Hörer mehr in der beworbenen Durchschnittsstunde auf jetzt 1,024 Millionen Hörer ab zehn Jahren machen den öffentlich-rechtlichen Sender zum Hörfunk-Millionär im Freistaat – ein Status, den der private Mitbewerber Antenne Bayern mit minus 55.000 Hörer (minus 5,4 Prozent) in der beworbenen Durchschnittsstunde wieder abgeben muss.
Trostpflaster für den Münchner Anbieter: Die Schwesterwelle Rock Antenne legt in der aktuellen MA um fast 50 Prozent Reichweite zu und registriert nun 72.000 Hörer pro durchschnittlicher Werbestunde.
Ein genauer Blick auf den hessischen Radiomarkt muss sein: Platzhirsch FFH muss deutlich abgeben. Mit minus 82.000 Hörern ist der Privatsender der Verlierer der MA 2009 Radio I nach absoluten Zahlen. 506.000 Hörer in der der beworbenen Durchschnittsstunde (minus 13,9 Prozent) ist gegenüber der letzten MA eine ernüchternde Bilanz.
Der reichweitenstärkste Sender Deutschlands ist dagegen weiterhin Radio NRW; der Oberhausener Sender kann laut der am Mittwoch veröffentlichten Media-Analyse nochmals Nutzer gewinnen. Plus 2,1 Prozent in der beworbenen Durchschnittsstunde bei jetzt 1,422 Millionen Hörern machen Verluste aus vergangenen MAs wieder wett.
Bitter dagegen die Entwicklung bei den bayerischen Lokalsendern, die offenbar stark unter der öffentlich-rechtlichen Konkurrenz leiden. Das Bayern-Funkpaket der lokalen Radiostationen verliert gegenüber der letzten MA 8,1 Prozent oder 67.000 Hörer an Reichweite auf jetzt 760.000 Hörer pro Werbestunde.
Weniger Hörer verzeichnen dieses Mal auch "Klassiker" im Radiomarkt wie R.SH (minus 11,1 Prozent) oder der Berliner Rundfunk (minus 17,6 Prozent). Auch viele junge Wellen müssen Federn lassen – überraschend angesichts der um Kinder erweiterten Zielgruppe. Sunshine Live muss einen Verlust von 12,2 Prozent auf nun 65.000 Hörer pro Werbestunde hinnehmen, Energy Stuttgart verliert 19,1 Prozent.
In Bremen haben dieses Mal alle landeseigenen Sender gewonnen – von Bremen Eins, Bremen Vier bis Energy Bremen. Die Hörer sind wohl aus Richtung Niedersachsen zurückgekehrt. Dort verliert vor allem der Rocksender Radio 21 mit minus 12,7 Prozent.
In der zweimal jährlich veröffentlichten Erhebung untersucht die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (AG.MA) die Radionutzung der deutschen Bevölkerung ab zehn Jahren.


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