
MDR will Unterhaltungschef Foht fristlos kündigen
Für den suspendierten Unterhaltungschef Udo Foht wird es jetzt ganz eng: Der MDR will seinen Top-Manager offenbar mit sofortiger Wirkung auf die Straße setzen.
Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) will den suspendierten Unterhaltungschef Udo Foht wegen der undurchsichtigen Finanztransaktionen fristlos kündigen. Das meldet die Nachrichtenagentur dpa. MDR-Intendant Udo Reiter soll dies auf einer Sondersitzung des Rundfunkrats mitgeteilt haben. Dazu habe der ARD-Sender ein entsprechendes Verfahren eingeleitet, dem noch der Personal- und Verwaltungsrat zustimmen müssten.
Hintergrund: Nach internen Ermittlungen soll Udo Foht mehrfach von TV-Produktionsfirmen Zuschüsse oder Darlehen für MDR-Produktionen eingefordert haben. Solche Vorfinanzierung seien ein grober Verstoß gegen Dienstanweisungen, betont das MDR-Management. Bereits vorab hat Reiter mitgeteilt, dass das Geld teilweise gar nicht, mit großer Verzögerung oder von anderen Personen zurückgezahlt worden sei. Warum sich Foht so verhielt, ist nach wie vor unklar. Der Intendant betont jedoch, dies sei vom MDR selbst aufgedeckt worden. Nach bisherigen Ermittlungen sei dem Sender kein direkter finanzieller Schaden entstanden.
Gegen Udo Foht ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Betrugs und Untreue. Reiter hat eingeräumt, ein Produzent habe ihn im September 2009 darauf hingewiesen, dass Foht ihm 10.000 Euro schulde. Er habe diesen Vorgang an die Fernsehdirektion zur Klärung weitergeleitet und im Oktober die Mitteilung erhalten, dass die Sache erledigt sei.