
McCann Erickson gewinnt Etat von Dallmayr
Die Agentur setzte sich im Pitch gegen zwei Mitbewerber durch. Das Budget liegt im achtstelligen Bereich.
Drei Agenturen waren zuletzt im Pitch um den Kaffeeetat angetreten: DraftFCB, Hamburg, Saatchi & Saatchi, Frankfurt am Main, und McCann Erickson. Die Münchner Dependance der McCann Group hat sich "Kontakter"-Informationen zufolge am Ende durchgesetzt und übernimmt nun das achtstellige Budget. Dallmayr hat 2008 brutto 21,3 Millionen Euro in Werbung investiert (Quelle: Nielsen Media Research). 2007 waren es 20,2 Millionen Euro.
Offenbar hat sich Helmut Sendlmeier, Chairman und CEO der McCann Worldgroup Deutschland, höchstpersönlich in den Pitch eingebracht. Auf Unternehmensseite standen ihm Inhaber Wolfgang Wille, dessen Schwiegersohn Johannes Dengler (Vertrieb) und Willes Tochter Ellen Ruthrof gegenüber, die sich ums Marketing kümmert. Agenturen und Kunde äußern sich nicht.
Der Stammhalter, Heye & Partner aus Unterhaching bei München, war schon im Vorfeld aus dem Präsentationswettbewerb ausgeschieden. Mit Heye hat Dallmayr 20 Jahre lang zusammengearbeitet – zuletzt noch auf Projektbasis. Wichtigster Ansprechpartner des Unternehmens war Jürgen Knauss, der sich Anfang 2008 als CEO zurückzog und an Jason Lusty übergab. Wenige Monate später beraumte Dallmayr den Pitch an.
Die gebrieften Agenturen sollten dem Unternehmen einen Imagefilm rund um die Kaffeemarke Prodomo präsentieren, der im Wettbewerb die Entscheidung brachte. Ob der Streifen je eingesetzt wird, ist offen. Anscheinend ging es dem Marketing in erster Linie darum, auf diese Weise einen Nachfolger für Heye & Partner zu finden. Neben Prodomo könnte sich McCann Erickson in München bald auch um andere Produkte des Feinkosthauses kümmern.
Mehr dazu lesen Sie auch in der neuen Ausgabe des W&V-Schwestertitels "Kontakter" (EVT: 23. März).