
McCann Erickson verliert seine Berliner Manager
McCann Erickson macht ohne Frank Riedel und Erich Reuter weiter. Die Berliner Agenturmanager verlassen McCann Erickson in Berlin - Andreas Trautmann und Bill Biancoli übernehmen.
McCann Erickson kommt nicht zur Ruhe. Nach einigen personellen Abgängen, Etatverlusten und der Konzentration auf die beiden Standorte Düsseldorf und Berlin, gibt es in der Hauptstadt eine neue Aufregung: Managing Director Frank Riedel und sein Kreativchef Erich Reuter verlassen die Agentur. Beide waren erst Anfang des Jahres von der geschlossenen McCann-Dependance in München an den Berliner Standort gewechselt. McCann-CEO Andreas Trautmann, der sich seit einem Jahr an der Umstrukturierung, Modernisierung und Neuausrichtung von McCann versucht, bestätigt die beiden Personalien. Erich Reuter, dessen Familie nach wie vor in München lebt, wolle aus privaten Gründen zurück nach Bayern. Er wird sich eine Auszeit nehmen und dann beruflich neu orientieren. Das berichtet der "Kontakter" in seiner aktuellen Ausgabe (EVT: 13. August).
Frank Riedel hingegen zieht es in internationale Gefilde – spätestens, seit feststeht, dass sein Partner die Agentur verlassen wird. Riedel und Reuter führten gemeinsam seit 2005 die Münchner Agentur und sind gemeinsam in die Hauptstadt gewechselt. Beide gelten als McCann-Urgesteine. Aktuell ist Riedel mit Europachef Gustavo Martinez bezüglich seiner Zukunft im Gespräch. Ob er am Ende bei McCann Erickson bleibt oder anderweitig einen Job findet, steht derzeit noch nicht fest.
"Natürlich haben wir uns das anders vorgestellt, aber wichtige private Gründe gehen einfach grundsätzlich vor und wir müssen flexibel darauf reagieren", sagt Trautmann. Die beiden frei werdenden Positionen übernehmen zunächst er selbst sowie CCO Bill Biancoli. Gemeinsam mit John Kriwet, der aktuell noch den Hamburger Standort abwickelt und sich dann ausschließlich standort- und agenturenübergreifenden um das Neugeschäft kümmern wird, wollen die beiden Männer die Entwicklung am Berliner Standortes vorantreiben. Endgültig soll diese Lösung allerdings nicht sein. Ob mittelfristig neue Manager gesucht oder aus den eigenen Reihen aufgebaut werden können, kann Trautmann aktuell noch nicht sagen. Er betont allerdings die „starke zweite Managementreihe“ am Berliner Standort. „Kurzfristig mag es noch etwas turbulent sein, aber wir streben einen langfristigen und nachhaltigen Erfolg an und tun alles in unserer Macht stehende, weiterhin erstklassige Arbeit abzuliefern“, so Trautmann.
Dass die beiden Abgänge im Zusammenhang mit dem Coke-Pitch stehen könnten, der nicht zur Zufriedenheit der Berliner verlaufen ist, dementiert Trautmann. McCann Erickson muss seit kurzem Ogilvy & Mather als Leadagentur auf dem Getränkeriesen akzeptieren; die Berliner sind nach wie vor bei Coca-Cola an Bord, allerdings nur noch projektweise. Laut Trautmann arbeiten sie aktuell auf drei Projekten.