Generell punkten bei den Verbrauchern die Themen Umwelt, Menschenrechte, Tierquälerei und Bildung. Weitestgehend abgelehnt werden dagegen Positionierungen in den Bereichen Unterstützung einer politischen Partei, Religiöse Fragen, LGBT, Regionale Autonomie, Genderfragen (Metoo, Feminismus) oder Brexit. Kunden der Marken Amazon, Esprit, Edeka, dm, PayPal und Deutsche Post sind derweil besonders offen dafür, dass Marken das Thema Umweltschutz aufgreifen.     

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Eine Positionierung birgt Gefahren 

Wie das Nike-Beispiel deutlich gezeigt hat, sind Positionierungen von Marken im gesellschaftlichen Kontext aber auch alles andere als frei von Risiken. Mehr als die Hälfte der Konsumenten hierzulande ist laut YouGov der Ansicht, dass Marken es nicht wirklich ehrlich meinen mit Ihrem Engagement und das Thema lediglich ausnutzen wollen. Diese Meinung vertritt mit zunehmendem Alter ein immer größerer Anteil. Und auch das Boykottrisiko ist durchaus beträchtlich. Knapp ein Drittel würde eine Marke, die eine ihrer eigenen entgegenstehende Ansicht vertritt, überhaupt nicht mehr kaufen. Stimmt die Ansicht mit der eigenen dagegen überein, steigt die Kaufbereitschaft auf 68 Prozent. Diese Anteile steigen bei der reaktiven Gruppe nochmals deutlich an, während Kunden, die loyal zu einer Marke stehen, sich weit weniger beeinflussen lassen. 

YouGov zieht aus dieser Analyse den Schluss, dass Marken die Potenziale in ihrer Zielgruppe vor einer geplanten Haltungskampagne analysieren sollten. Das gilt vor allem dann, wenn es dabei um aktuelle gesellschaftliche oder gar politische Themen geht. Und auch wer sich in den populären Gebieten Klimaschutz und Menschenrechte positioniert, darf dabei die eigene Kompetenz und Glaubwürdigkeit nicht aus den Augen verlieren.        

          


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Autor: Stefan Schasche

In über 20 Jahren als Redakteur hat Stefan Schasche für diverse Zeitschriften über alles geschrieben, was Mikrochips oder Li-Ion-Akkus unter der Haube hat. Vor seiner Zeit bei der W&V schrieb er für das Schwestermagazin Kontakter über Kampagnen, Programmatic Advertising und internationale Werbethemen.