Metro holt Manfred Mandel von Rewe zurück

Der Marketingdirektor Europa der Rewe-Gruppe, Manfred Mandel, wechselt zur Metro-Gruppe. Ab dem 1. Januar 2007 wird Mandel als CMO im Range eines Generalbevollmächtigten das Marketing der SB-Verbrauchermarkt-Ketten Real, Extra und Wal-Mart in ganz Europa leiten.
Der Marketing-Manager war erst vor zwei Jahren vonRreal zum Kölner Handelsriesen gewechselt. Ein Nachfolger Mandels bei Rewe steht bisher nicht fest.
Manfred Mandel wird mit dem Wechsel zu Metro Marketing-Herr über 591 Märkte (548 in Deutschland, 43 in Osteuropa). Hinzu kommen die 85 deutschen Wal-Mart-Outlets, die noch in diesem Jahr von Real geschluckt werden.
Eng könnte es nach dem spektakulären Wechsel des Marketing-Managers für die Kreativen von Scholz & Friends werden, die den Real-Etat erst im März übernommen hatten (W&V 13/06). In dem heiß umkämpften Pitch um das millionenschwere Budget der Rewe-Dachmarken-Kampagne (Slogan: "Guten Morgen Deutschland, die neue Rewe ist da") war S&F dagegen knapp der Düsseldorfer Agentur Gramm unterlegen.
Scholz & Friends hatte aber kommuniziert, aus dem Rewe-Pitch freiwillig ausgestiegen zu sein, da die Agentur den Etat des Wettbewerbers Real übernommen habe. Auftraggeber Mandel soll sich über das Verhalten der Berliner sehr gewundert haben – und dürfte sich nach seinem Comeback bei Real auf das Gespräch mit den Kreativen freuen. Ein erneuter Pitch ist bei der Real-Gruppe in absehbarer Zeit also nicht auszuschließen.
Die Qual der Agenturwahl dürfte aber für Manfred Mandel noch zu den geringsten Sorgen gehören, gilt Real im Vergleich zum übrigen Portfolio der Metro Group (Media-Markt und Saturn) doch als Sanierungsfall, der rote Zahlen schreibt. Im Gegensatz zu Wettbewerbern wie Kaufland oder Globus ist die SB-Kette unprofiliert, viele Märkte sind stark renovierungsbedürftig.
Eine Anfang 2005 gestartete Marketing-Offensive der Mönchengladbacher (Slogan: "Besorg’s dir doch einfach"; Agentur: Consellgruppe, Frankfurt) ging in einem Gammelfleisch-Skandal unter. Einige Real-Mitarbeiter hatten altes Fleisch umetikettiert, worauf der Umsatz der SB-Kette einbrach.
Von diesem Image-Schaden hat sich Real noch nicht erholt. Im 3. Quartal dieses Jahres erwirtschaftete die SB-Kette in Deutschland einen Umsatz von 2,1 Milliarden Euro und blieb damit 0,5 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahreszeitraums.
Mandel trifft bei Real auf den neuen CEO Andreas Riedel, der zum 1. November von T-Punkt zu real gewechselt ist. Riedel hat T-Punkt innerhalb von wenigen Jahren hoch profitabel im Markt positioniert. Riedel und Mandel, zwei die gute Erfolge aufzuweisen haben – vielleicht schreiben sie diese Story bei Real weiter.