Ähnlich wie ein Archivar bewahrt der Sammler seine digitalen Nachrichten in gut strukturierten Ordnern auf. Löschen kommt für ihn nicht in Frage, sie könnten ja später noch einmal wichtig sein. Im Gegensatz zum Gewissenhaften legt der Sammler weniger Wert darauf, E-Mails in einem bestimmten Zeitraum zu beantworten. Ihm ist es wichtig, auf möglichst vielen Wegen erreichbar zu sein und die eingetroffenen E-Mails ordentlich aufzubewahren. Deshalb nutzt der Sammler meist mehr als zwei E-Mail-Adressen und mindestens zwei E-Mail-Anbieter. Obwohl er unterschiedliche Postfächer besitzt, verliert er nie den Überblick. Nachdem er eine E-Mail gelesen hat, fügt er sie sofort in einen passenden Ordner ein.

Der Lässige: E-Mail nicht gelesen und Termin verpasst

Der Lässige sieht die Bearbeitung seines E-Mail Postfachs etwas entspannter. Er fühlt sich nicht verpflichtet, auf E-Mails zu antworten und lässt diese oftmals ungelesen und unbeantwortet in seinem Postfach liegen. Mit seiner Laissez-Faire-Attitüde ist der Lässige ein etwas chaotischer E-Mail-Nutzer. Knapp jeder Zweite hat mehr als 20 ungelesene E-Mails in seinem hauptsächlich genutzten Postfach (46 Prozent), jeder Fünfte sogar mehr als 50 ungelesene Nachrichten (18 Prozent).  Der Lässige übersieht aufgrund seines unaufgeräumten Postfachs schon mal eine wichtige Mail oder verpasst einen Termin. Für ihn ist der Anblick seines unaufgeräumten E-Mail-Postfachs der Normalzustand.

Wer wissen will, zu welchem Nutzertyp er gehört, kann einen Selbsttest machen.

Die Studie belege außerdem einen generellen Trend: "Die Mehrheit der E-Mail-Nutzer geht professionell mit ihrer privaten Kommunikation um. Die Gewohnheiten unterscheiden sich allerdings sehr stark von Nutzer zu Nutzer", sagt Jan Oetjen, Geschäftsführer Web.de und GMX.

Eine aufgeräumte Mailbox trägt zur Zufriedenheit bei, sagen vier von fünf Befragten (83 Prozent). 42 Prozent empfinden sogar Glück, wenn ihr E-Mail-Postfach aufgeräumt ist. Ungelesene oder unbeantwortete E-Mails im privaten E-Mail-Postfach wirken auf jeden Zweiten wie unerledigte Arbeit (52 Prozent). Ein Drittel fühlt sich gestresst beim Anblick einer unaufgeräumten Mailbox (33 Prozent).

Für den professionellen Umgang mit der E-Mail-Kommunikation spricht auch das hohe Interesse an Verschlüsselung: Mehr als jeder Zweite würde insbesondere finanzrelevante Unterlagen (60 Prozent) oder vertragsrelevante E-Mails wie Bestellungen oder Versicherungspolicen (56 Prozent) Ende-zu-Ende verschlüsseln. Auch Bewerbungsunterlagen (38 Prozent) und private E-Mails an Freunde oder Bekannte (37 Prozent) werden als verschlüsselungswürdig angesehen.


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Autor: W&V Redaktion

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