
Marktforschung:
Milliardenschwere Einbußen durch 3D-Drucker
Pistolen, Schmuck, Organe – ein 3D-Drucker kann alles Mögliche produzieren. Das bringt neue Probleme mit sich. Das Marktforschungsunternehmen Gartner geht davon aus, dass es zu milliardenschweren Urheberrechtsproblemen kommen werde.
Pistolen, Schmuck, Organe – wer kreativ genug ist und die entsprechende Anleitung hat, kann mit einem 3D-Drucker alles Mögliche produzieren. Auch für den ein oder anderen PR-Gag sind die Geräte gut: Barilla schaffte es in die Schlagzeilen mit der Ankündigung, an einem Drucker für Nudeln zu arbeiten und die Räume der Agentur Rethink schmücken inzwischen 811 ausgedruckte Cannes-Löwen.
Für den Hausgebrauch gibt es die Drucker bereits ab 400 Euro. In den kommenden Jahren werden sich die Geräte voraussichtlich weiter verbreiten und damit neue Probleme mit sich bringen. Das Marktforschungsunternehmen Gartner geht davon aus, dass es zu milliardenschweren Urheberrechtsproblemen kommen werde. Die Analysten von Gartner rechnen damit, dass die Einbußen für Rechteinhaber zum Jahr 2018 bei mindestens 100 Milliarden Dollar jährlich liegen werden.
"Mit 3D-Druckern ist es so einfach wie noch nie, alles Mögliche zu kopieren - und Urheberrechtsverletzungen sind schwerer zu verhindern", sagte Gartner-Analyst Pete Basiliere der dpa. Er rechnet auch damit, dass die Fortschritte beim 3D-Druck menschlicher Organe für Transplantationen – dem sogenannten Bioprinting - in den kommenden Jahren zu großen ethischen Debatten führen werde.
So stellen sich laut Basiliere Fragen wie: "Was passiert, wenn komplexe, optimierte Organe mit Hife von nicht-menschlichen Zellen produziert werden? Wer wird deren Herstellung überwachen und die Qualität prüfen?"
Doch nicht nur den Medizin-Markt werden die 3D-Drucker verändern. Gartner sagt voraus, dass bis 2018 mindestens sieben der zehn größten Händler der Welt die Geräte nutzen, um ihre Warenbestände den Bestellungen anzupassen. Auch werden ganze neue Geschäftsfelder entstehen, die auf der Technik aufbauen. (fm/dpa)