
Einzelhandel:
Mit klugen Einfällen kämpft ein Händler gegen Corona
Der Laden dicht, die Kunden alle daheim. Das schreckt den kleinen Sporthändler Frank Hirt aus dem Hunsrück nicht ab. Er hat sich längst etwas einfallen lassen, um seine Kunden dennoch zufriedenzustellen.

Foto: X-Sport/Screenshot von Instagram
Mit der Verfügung, dass viele Einzelhändler ihre Läden wegen der Corona-Krise schließen müssen, stehen viele Unternehmer vor der Sorge, wie ihr Geschäft in den kommenden Wochen und Monaten weiterläuft. Ein gutes Beispiel für Kreativität ist der Sporthändler X-Sport aus dem Hunsrück. Der Besitzer Frank Hirt trotzt den widrigen Bedingungen mit besonders viel Kreativität.
Beratung via WhatsApp und Telefon
Auf seiner Webseite macht er darauf aufmerksam, dass er sein Geschäft auch online weiterlaufen lässt. Zudem bietet der Inhaber eine Beratung per Telefon oder WhatsApp an und liefert die digital gekauften Waren auch per Lastenrad aus, wenn es nötig ist.
Auf seinen Social-Media-Kanälen bei Instagram und Facebook zeigt er, wie gelebter Kunden-Service auch in Krisenzeiten bei geschlossener Ladentür funktioniert.
Der Handelsverband zeichnet ein Horror-Szenario
Der Handelsverband Deutschland (HDE) schätzt, dass während der Krise dem Einzelhandel, der von den Schließungen betroffen ist, jeden Tag 1,15 Milliarden Euro Einnahmen ausbleiben. Gleichzeitig laufen die Kosten für Mieten, Gehälter und Versicherungen weiter. "Von den Schließungen betroffene Händler haben kurz- und langfristig erhebliche Liquiditätsprobleme. Ohne Einnahmemöglichkeiten sind die laufenden Kosten nicht zu stemmen. Die Mietkosten machen dabei einen Großteil aus", so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Die vielerorts ohnehin schon hohen Mieten drohten nun zu einer kompletten, finanziellen Überforderung vieler Händler zu führen.
HDE-Präsident Josef Sanktjohanser: "Betroffen sind viele kleine Textileinzelhändler, Schuh- und Sportgeschäfte, Parfümerien, der Möbeleinzelhandel und Elektronikgeschäfte sowie Kauf- und Warenhäuser. Aber auch viele Online-Handelsunternehmen leiden unter der durch Corona verursachten Konsumzurückhaltung mit einem Umsatzrückgang von 20 bis 30 Prozent."
"Eine Ausdünnung des stationären Handelsnetzes durch die Coronavirus-Krise würde bedeuten, dass der stationäre Handel seine Rolle als wichtiger sozialer Treffpunkt nicht weiter erfüllen kann. Das umfasst auch das weitreichende gesellschaftliche Engagement des Handels, sei es durch ehrenamtliche Tätigkeiten, die Unterstützung von Festen oder das Trikotsponsoring des lokalen Jugendsports", so Genth weiter. Das gesellschaftliche Engagement des Handels liegt derzeit jährlich bei rund einer Milliarde Euro.