
Mittelstand: Werbung im Blindflug
Der deutsche Mittelstand sorgt zwar für ordentliche Werbeumsätze – ob diese Spendings aber tatsächlich Erfolg bringen, das wissen viele Werbungtreibende selbst gar nicht.
Der deutsche Mittelstand sorgt zwar für ordentliche Werbeumsätze – ob diese Spendings aber tatsächlich Erfolg bringen, daran zweifeln viele Werbungtreibende. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle „Werbereport Dienstleistungsgewerbe 2011/12“ des Instituts für Marketing und Kommunikation (imk) und der auf Mittelstandsmarketing spezialisierten Beratung WinLocal.
Der Report, der die lokalen Marketingaktivitäten von lokalen Dienstleistern wie beispielsweise Handwerkern, Finanzberatern oder Ärzten in Deutschland untersucht, kommt zu folgenden Erkenntnissen: Fast drei Viertel (72 Prozent) der mittelständischen Handwerks- und Dienstleistungsfirmen in Deutschland schalten zumindest gelegentlich Werbung in Anzeigenblättern, Tageszeitungen oder Branchenbüchern.
Die Mehrheit (62 Prozent) jedoch gibt zu, dass für sie der Erfolg dieser Anzeigenwerbung überhaupt nicht messbar ist – etwa in Form neuer Kunden. Nicht einmal ein Viertel der Handwerker und Dienstleister (21 Prozent) sind sich sicher, über Anzeigen in Zeitungen und Branchenverzeichnissen neue Kunden für das eigene Angebot zu interessieren.
Neben klassischen Printanzeigen nutzt knapp die Hälfte (43 Prozent) der lokalen Dienstleister in Deutschland Online-Werbung. Die Mehrheit (60 Prozent) geht davon aus, dass hierfür auf den einzelnen Betrieb nicht mehr als 500 Euro im Jahr an Kosten zukommen. Ein gutes Drittel (36 Prozent) geht sogar von Kosten von unter 100 Euro pro Jahr aus. 29 Prozent geben an, den Erfolg ihrer Online-Werbemaßnahmen in der einen oder anderen Weise zu kontrollieren.
Aber auch hier findet keine Kontrolle der Werbeleistung statt: Lediglich drei Prozent der Befragten lassen sich von dem von ihnen beauftragten Online-Vermarkter einen Report geben, der den Erfolg (oder Misserfolg) messbar nachweist. Über ein Viertel (27 Prozent) weiß eigenen Angaben zufolge gar nicht, dass die Messbarkeit bei Online-Werbung überhaupt möglich ist. Und 71 Prozent führen gar keine Erfolgskontrolle durch.