Boone: Es gibt noch keine abschließende Entscheidung dazu, aber ich kann mir gut vorstellen, dass wir die QR-Codes auch in verschiedenen Werbekanälen einsetzen werden. Schließlich wollen die Konsumenten nicht nur die Informationen, wenn sie vor den Regalen stehen, sondern auch wenn sie in der Zeitung oder Zeitschrift blättern.

Glauben Sie wirklich die Kunden brauchen diese 24-Stunden-Information?

Boone: Die Zeiten traditioneller Informationssuche sind vorbei. Unsere Kunden kaufen nicht nur während der Öffnungszeiten, sondern bestellen jederzeit auch im Internet. Sie verwenden unsere Produkte auch nicht nur während der Tageszeit, sondern basteln und bauen auch nachts, und sonntags. Dann brauchen sie die Informationen zu unseren Produkten sofort und nicht nur während der Öffnungszeiten der Geschäfte. Mit den neuen mobilen Endgeräten schauen sich unsere Kunden auch nicht nur zu Hause nach Informationen um, sondern auch von unterwegs.

In Korea und Japan werden QR-Codes schon sehr viel häufiger eingesetzt. Hat Henkel in diesen Märkten schon Erfahrungen gesammelt?

Boone: Noch nicht. QR-Codes sind auch für uns eine völlig neue Sache, aber unsere QR-Strategie pilotiert mit der Marke Pattex in fünf Produktkategorien in Westeuropa – in 15 Ländern und elf Sprachen. Diese Strategie wollen wir auch in die USA und dann nach Asien ausweiten.

Werden zukünftig auch andere Henkel-Marken neben Pattex in das QR-Code-Konzept miteinbezogen?

Boone: Unsere QR-Strategie hat einen globalen Ansatz und schließt alle Klebstoffmarken ein. Wir planen also, die QR-Code-Technologie auch bei anderen Klebstoffmarken einzusetzen.

Warum wurde denn ausgerechnet die Marke Pattex für den Start ausgewählt?

Boone: Wir haben bei Pattex die breiteste Palette an Produkten und ein Sekundenkleber funktioniert beispielsweise anders als ein Produkt für Profi-Handwerker. Entsprechend brauchen unsere Kunden auch umfangreiche Informationen zu jedem einzelnen Artikel. Hinzu kam, dass wir im Unternehmensbereich Adhesive Technologies schon ein gut aufgestelltes New Media Team hatten. Mit den Agenturen Neue Digitale / Razorfish und ConVisual haben wir außerdem Partner gefunden, die schnell die Bedürfnisse der Marke erkannt und entsprechend umgesetzt haben.

Wie aufwändig war die Content-Produktion? Schließlich müssen die QR-Codes auch zu passenden Inhalten führen.

Boone: Gemessen an anderen Internetaktionen ist der Aufwand relativ hoch, herunter gebrochen auf die Anzahl der Länder relativiert sich der Ressourcen-Einsatz jedoch. Ziel des Aufbaus der mobilen Websites ist, für jedes Produkt passende Informationen zur Verfügung zu stellen. Das haben wir realisiert. Daher haben wir auch das Content-Management-System und die Produktion der Inhalte in Düsseldorf, unserer Konzernzentrale, angesiedelt. Die reibungslose Umsetzung der QR-Code-Strategie ist wichtig für das Nutzererlebnis.