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Nach Anti-Lanz-Petition: ZDF-Chef Bellut schreibt an Initiatorin
Nach der Online-Petition gegen die Lanz-Sendung nimmt ZDF-Intendant Bellut die Kritik der Initiatorin aus Leipzig ernst - und schreibt ihr einen Brief.
ZDF-Intendant Thomas Bellut hat nach dem Ende der Online-Petition gegen die Talkshow von Markus Lanz Fehler eingeräumt und dies der Initiatorin Maren Müller per Brief kundgetan. "Kritik an unseren Sendungen nehmen wir im ZDF sehr ernst", schreibt Bellut nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" in einem Brief an die Initiatorin der Aktion, Maren Müller aus Leipzig. "Im Ergebnis sehen alle Beteiligten, dass das Insistieren und die Unterbrechungen mit so viel Nachdruck erfolgten, dass die sachlich-inhaltliche Auseinandersetzung in den Hintergrund geriet." Die Diskussion um den Lanz-Talk hatte sich nach einem von ihm recht harsch geführten Interview mit der Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht Mitte Januar entzündet.
Ein Sprecher bestätigt der Nachrichtenagentur "dpa" die im Brief gefallenen Zitate, will aber weitere Passsagen nicht öffentlich machen, da es sich um einen "persönlichen Brief" an Müller handelte. An der "Open Petition" gegen Lanz hatten sich gut 230.000 Menschen beteiligt. Trotzdem sieht Bellut in Lanz "auch zukünftig einen Moderator, der in seinen Gesprächen weiterhin Haltung einnimmt und seine Meinung als Stellvertreter der Zuschauer zum Ausdruck bringen kann." Müller will laut "Spiegel" nun eine "ständige Publikumskonferenz für die öffentlich-rechtlichen Medien" gründen.
Laut den Imageforschern von Imas, die W&V Online in der Sache befragt hat, hat Markus Lanz der Eklat in der öffentlichen Wahrnehmung nur wenig geschadet.