
Nach dem Urteil: Ebay pocht auf Handelsfreiheit
Nach dem Urteil des Pariser Handelsgerichts vom Montag, in dem das Online-Auktionshaus Ebay wegen des Handels mit gefälschten Luxuswaren auf seiner Internetseite zu Schadenersatz in Höhe von fast 40 Millionen Euro verurteilt worden war, kündigt das Unternehmen Berufung an. n einer Stellungnahme greift Ebay den Luxusgüterhersteller Louis Vuitton Moët Hennesy (LVHM) scharf an.
Nach dem Urteil des Pariser Handelsgerichts vom Montag, in dem das Online-Auktionshaus Ebay wegen des Handels mit gefälschten Luxuswaren auf seiner Internetseite zu Schadenersatz in Höhe von fast 40 Millionen Euro verurteilt worden war, kündigt das Unternehmen Berufung an. In einer Stellungnahme greift Ebay den Luxusgüterhersteller Louis Vuitton Moët Hennesy (LVHM) scharf an: "Werden auf dem Marktplatz gefälschte Güter entdeckt, werden sie entfernt".
In dem aktuellen Fall gehe es jedoch nicht um Produktfälschungen, sondern um "den Versuch von LVHM, Handelspraktiken zu schützen, die den freien Wettbewerb verhindern". Dies gehe, "auf Kosten der Wahlfreiheit der Verbraucher und der Lebensgrundlage rechtschaffener Verkäufer".
Das Pariser Handelsgericht sprach Ebay am Montag schuldig, den Verkauf der nachgemachten Ware nicht verhindert zu haben. Betroffen sind der Handtaschen- und Kofferhersteller Louis Vuitton Malletier, der Modemacher Christian Dior Couture sowie Kenzo und drei weitere Parfümtöchter.
"Für Ebay stellt dieses Urteil den Versuch dar, in Frankreich ein Geschäftsmodell zu diktieren, das den freien Handel behindert", beklagte das Unternehmen in seiner Stellungnahme den Versuch von LVMH, durch den Schutz seiner exklusiven Vertriebswege jede Konkurrenz auszuschließen.
"Der Versuch, mit der Gerichtsentscheidung die beiden Themen Fälschungen und Handelsbeschränkungen miteinander zu verbinden, deutet darauf hin, dass Inhaber von Markenrechten Prozesse zum Thema Plagiate nur als Vorwand benutzen, um ihre Marktmacht zu stärken", heißt es weiter.
Ebay ergreife vielfältige Maßnahmen, um den Verkauf von Fälschungen auf dem Marktplatz zu bekämpfen. So investiert das Unternehmen, nach eigenen Angaben, jährlich mehr als 20 Millionen US-Dollar, um Plagiate aufzuspüren und vom Marktplatz zu entfernen. Ebay beschäftige allein dazu mehr als 2.000 Mitarbeiter und arbeitet weltweit mit mehr als 18.000 Rechteinhabern zusammen.