
Nachhaltigkeit: Puma berechnet seine Öko-Bilanz
Der schwarze Puma wird grün: Die Sport- und Lifestyle-Marke aus Herzogenaurach forciert ihr nachhaltiges Image. Mit einer ökologischen Gewinn- und Verlustrechnung - der nach eigenen Angaben weltweit ersten ihrer Art - will der Konzern das Thema Umweltverträglichkeit stärker in den Mittelpunkt rücken.
Der schwarze Puma wird grün: Die Sport- und Lifestyle-Marke aus Herzogenaurach forciert ihr nachhaltiges Image. Mit einer ökologischen Gewinn- und Verlustrechnung - der nach eigenen Angaben weltweit ersten ihrer Art - will der Konzern das Thema Umweltverträglichkeit stärker in den Mittelpunkt seiner Finanzen rücken und dadurch das nachhaltige Image der Marke stärken.
Das Ergebnis der von PWC und dem Spezialisten Trucost durchgeführten Analyse: Puma selbst verursacht durch Verbrauch von Wasser und durch CO2-Emission Umwelt-Kosten in Höhe von 7,3 Millionen Euro. Inklusive aber der Kosten für die Rohstoffgewinnung (vor allem Baumwolle und Leder) und für deren Verarbeitung zu Puma-Produkten liegen die Kosten bei 94,4 Millionen Euro. Vorstandschef Jochen Zeitz sieht in der Veröffentlichung das eigene Unternehmen als Trendsetter und "Katalysator" für weitere Unternehmen, die nachziehen werden und ihre Kosten für die Umwelt beziffern wollen. Daimler und Siemens hätten sich bereits interessiert gezeigt, wie Puma die Umweltkosten bilanziere. In einem Vier-Punkte-Plan, der in den kommenden drei, vier Jahren umgesetzt werden, will Puma nun auch nachhaltigere Maßnahmen in der Produktion einsetzen.
Nach der nun ersten Gewinn- und Verlustrechnung auf Öko-Basis sollen noch weitere Aspekte in die Öko-Bilanz einfließen, wie etwa Luftverschmutzung und Schadstoffbelastung. Das Unternehmen will sich in einem weiteren Schritt der "Sustainable Apparel Coalition" anschließen, einem branchenweiten Zusammenschluss von Textil- und Schuhmarken, Herstellern und der US-Umweltschutzbehörde - der zu einer nachhaltigeren und sozial faireren Produktion führen soll. Bis 2015 will Puma die Hälfte seiner internationalen Kollektionen gemäß des eigenen Nachhaltigkeitsstandards entwickeln. Auch die Zulieferer und deren Sub-Unternehmer sollen auf einen Standard verpflichtet und entsprechend weitergebildet werden. "Wenn wir unser Verhältnis zur Erde betrachten", so Zeitz bei der Pressekonferenz in München, "wird klar, dass für die Gesundheit und die Zukunft des Unternehmens Nachhaltigkeit entscheidend ist."
Wenn die Kosten für die Umwelt verringert würden, so der Puma-Vorstandschef, dann könne man steigende Preise für die Verbraucher natürlich nicht ausschließen. Eine realistische Kalkulation der Rohstoffe könnte natürlich auch Folgekosten für die Verbraucher bedeuten. Aber immer wenn ein Unternehmen einen neuen Weg beschreite, stünde am Anfang ein Investment, sagte Zeitz. Auch die Folgekosten für die Umwelt müsse man in Betracht ziehen: Wenn man so weiter wirtschafte wie bisher, würde durch den übermäßigen Verbrauch von Wasser das Risiko einer Dürre zunehmen - was wiederum die Rohstoffkosten für Baumwolle in die Höhe treiben könnte.