
Branding:
Neue Mutabor-Unit Red zeigt erstes Großprojekt für Clariant
Die Hamburger Agentur Mutabor baut mit der Unit Red den Bereich Strategie und Beratung aus. Referenzprojekt ist der Markenrelaunch des Chemie-Konzerns Clariant.
Auch jetzt, gut ein Jahr nach Beginn des Projekts, gerät Johannes Plass ins Schwärmen, wird er darauf angesprochen. "Es war die größte Identity-Aufgabe, die wir je gemacht haben. Rund 30 Mitarbeiter waren ein Jahr lang permanent damit beschäftigt und arbeiten teils immer noch daran", so der Mitinhaber der Hamburger Design- und Branding-Agentur Mutabor. Das Projekt: ein neuer Markenauftritt für Clariant.
Das Schweizer Chemieunternehmen beschäftigt mit seinen mehr als 100 Konzerngesellschaften weltweit gut 22000 Mitarbeiter und hat sich in den vergangenen Jahren einen grundlegenden Restrukturierungsprozess unterzogen. Die Agentur entwickelte auf Basis eines holistisch gesteuerten Strategie- und Design-Prozess über alle Disziplinen hinweg einen Auftritt, der Clariant als ein globales Unternehmen präsentiert - innovativ, wettbewerbsstark und mit einer überdurchschnittlichen Wertschöpfung für Umwelt und Gesellschaft.
Das dazugehörige Medienpaket (siehe Galerie) deckt alle relevanten Kommunikationskanäle wie die Bereiche Corporate Design, Online, Kampagnenentwicklung (intern und extern), Signage oder auch Architektur ab. Gleichzeitig sollte eine interne Kampagne die Belegschaft abholen und emotional einbinden. Plass: "CEO Hariolf Kottmann hatte direkt bei uns angerufen und gesagt, er hätte eine Vision für das Unternehmen und brauche Unterstützung bei der Umsetzung." Für Mutabor die bestmögliche Voraussetzung: Rückendeckung von der Unternehmensleitung. "Dass das neue Clariant gelebt wird, hat in erster Linie damit zu tun, wie es gestartet ist, wo es aufgehängt ist und wie das täglich damit umgegangen wird."
Entwickelt wurde die Marke Clariant von der neu gegründeten Strategie- und Beratungseinheit Red der Hamburger Agentur. Für die Umsetzung sorgen die Units White (Marken- und Printdesign), Black (dreidimensionales Markenerlebnis) und Silver (bewegende Inhalte und Formate). Derzeit stehen fünf Mitarbeiter auf der Payroll von Red. Plus freie Spezialisten. Was fehlt, ist der leitende Kopf. "Wir können uns gut eine Partnerschaft vorstellen", sagt Plass, "aber der Betreffende muss sich nicht einkaufen. Wir sind auch offen für andere Konstellationen."
Bisher wird das meiste Geschäft der Agentur über die Design-Kompetenz eingebracht. Über die Beratung wird dann versucht, zusätzliches Projektgeschäft zu generieren. Mit der Mutabor Red wurde nun eine weitere "Einflugschneise" für Aufträge geschaffen. Plass: "Häufig kommen Kunden mit einem Problem, das sie durch Kommunikation gelöst haben wollen. Aber dann ergibt sich, das die Schwierigkeiten im Produkt, dem Businessmodell oder in der Führung liegen. Da wollen wir mit Red Hilfestellung leisten." Darüber hinaus soll die Einheit auch eigenständige Beratungsaufträge an Land ziehen, die nicht zwangsläufig in Designlösungen münden.