Das Verhältnis soll auch so bleiben, findet der Branchenführer, lud zum sogenannten G15-Gipfel und kanzelte damit die 14 Vereine ab, die in einem "Impulspapier" eine Neuverteilung der Medienerlöse gefordert hatten. Sie hatten beklagt: "Die wirtschaftliche Schere geht weiter auseinander." Und sie hatten gefolgert: "Die Bundesliga ist weniger spannend geworden - nicht nur an der Spitze."

Der Serienmeister führte die rebellischen G14-Mitglieder (und die ebenfalls nicht eingeladenen sieben Vereine) mit seinem G15-Gipfel vor und watschte sie anschließend verbal ab: Die 14 Clubs hatten sich aus Sicht von Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge mit ihren Ideen der Umverteilung in der "Solidargemeinschaft separiert". Und er düpierte zugleich mit seiner eigenen Veranstaltung die DFL.

Unterstützt werden die rebellischen G14 unter anderem von der Fan-Vereinigung "Unsere Kurve", die ebenfalls eine Neuverteilung fordert. Sie appellierte, sich "nicht von Machtdemonstrationen leiten zu lassen, sondern mutig und mit klarem Blick die Zukunft des Profifußballs zu gestalten". Für sie ist die Entscheidung über die Verteilung "richtungsweisend". Diese sei "ein Gradmesser für die Reformbereitschaft des Profifußballs". Die Vereinigung klagte: "Die Solidarität im Profifußball hört auf, sobald es ums Geld geht." Und meinte damit etwas ganz anderes als Rummenigge mit seiner "Solidargemeinschaft".

Zuständig für den Verteilerschlüssel ist das neunköpfige DFL-Präsidium mit Geschäftsführer Christian Seifert an der Spitze. Es geht um insgesamt 4,4 Milliarden Euro für die Spielzeiten 2021/22 bis 2024/25 aus der nationalen und einer noch unbekannten Summe aus den internationalen TV-Erlösen - diese brachen zuletzt von rund 250 auf 180 Millionen Euro pro Saison ein.

Wegen der sinkenden TV-Einnahmen, die zusammen mit den fehlenden Zuschauer-Einnahmen zu teils drastischen Finanzproblemen führen, ist der Verteilungskampf besonders hart. Rummenigge rechnete vor: "Wir werden national geschätzt wohl etwa 200 Millionen Euro weniger TV-Einnahmen und auch etwa knapp 100 Millionen Euro weniger internationale TV-Einnahmen haben."