
BVDW :
OVK: Digitale Werbung wächst auf 1,78 Milliarden
Der OVK hatte sich bei seiner Herbstprognose etwas verschätzt: Die Online- und Mobile-Werbung ist 2016 um 6,5 Prozent gewachsen.

Foto: BVDW
Online- und Mobile-Werbung ist im vergangenen Jahr um 6,5 Prozent gewachsen. Das gibt der Online-Vermarkterkreis (OVK) im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) bekannt. Im September waren die Experten von einem Zuwachs von 6,3 Prozent ausgegangen.
Das Umsatzvolumen des digitalen Werbemarktes beläuft sich auf 1,785 Milliarden Euro (2015: 1,676 Milliarden Euro). Dabei waren die Umsätze in jedem einzelnen Monat höher als im Vorjahr. Erwartungsgemäß war das vierte Quartal mit einem Umsatz von rund 550 Millionen Euro das stärkste im Jahresvergleich.
"Saisonbedingt ohnehin zu den stärksten Monaten zählend, haben Oktober, November und Dezember in 2016 unsere Erwartungen übertroffen", erklärt OVK-Vorsitzender Paul Mudter (IP Deutschland). Treiber seien insbesondere die positiven Entwicklungen in den Bereichen Mobile und Bewegtbild, so Mudter. Mobile hatte ein Wachstum im oberen zweistelligen Prozentbereich, Bewegtbild im unteren zweistelligen. Auch Display-Werbung, darauf legte Mudter wert, sei aller Unkenrufe zum Trotz gewachsen, im unteren einstelligen Prozentbereich.
Was sich zeigt, sind zum einen ein Shift - nicht unbedingt ein daraus entstehendes Wachstum - hin zu Programmatic Advertising. Und im Display-Bereich hin zu Werbemitteln, die bessere Sichtbarkeit aufweisen. Billboards und ähnliche Formate profitieren, die Spendings für Wallpaper gehen zurück.
Und 2017 soll es so weitergehen: Der OVK prognostiziert eine Steigerung auf sieben Prozent und geht damit von einem Gesamtvolumen des digitalen Werbemarktes von 1,910 Milliarden Euro aus.
Der OVK will sich im Jahr 2017 vor allem auf den Themen Ad Verification und Adblocker widmen. Im Bereich Ad Verification sind insbesondere Maßnahmen in den Bereichen Viewability, Brand Safety, Verifizierung von Bot-Traffic sowie Adclutter geplant. Rasmus Giese (United Internet Media), stv. OVK-Vorsitzender, sieht hier "Handlungsbedarf". Der OVK spricht bei der Adblocker-Rate von "einem stabilen Rückgang". Man könne insgesamt sagen, dass die Nutzung leicht zurückgegangen sei. Aktuelle Zahlen zur Adblocker-Rate sollen in den kommenden Wochen folgen. Die letzte Zahl stammt vom dritten Quartal 2016: Da wurde bei 19,11 Prozent der Page Impressions die Werbeauslieferung geblockt. Die für die Branche erfreuliche Entwicklung der Rate nach unten sei den Aufklärungsmaßnahmen und Qualitätsoptimierung zu verdanken. Der BVDW hatte sich zuletzt der internationalen Initiative "Coalition for better ads" angeschlossen.
Generell hat sich der BVDW die Themen Standards und Qualitätsverbesserung sowie internationale Kooperation auf die Fahnen geschrieben. Auch ein Leitfaden zum Umgang mit Ad Fraud und eine Social-Media-Studie, die die Wirkung von Werbung in OVK-Umfeldern mit der auf Facebook vergleicht, sind in Arbeit.
Der OVK Online-Report 2017/01 und der MAC Mobile-Report 2017/01 stehen ab Mitte März unter Bvdw.org und Ovk.de kostenlos als Download zur Verfügung. (app/rp)