
OVK gegen Bitkom: Online-Werbeumsätze bei 1,65 Milliarden Euro
Internetwerbung boomt, darin ist sich die Branche einig. Doch wenn es um genaue Zahlen geht, entspinnt ein Kampf der Verbände und Marktforschungsunternehmen. So meldete jüngst der Bundesverband für Internetwirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom), dass Internetwerbung 2006 Umsätze von 480 Millionen Euro verzeichnete, ein Plus von 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Grundlage sind Daten des Marktforschungsunternehmens Thomson Media Control, ausgenommen sind dabei Affiliate und Suchmaschinenmarketing. Der Online-Vermarkterkreis (OVK) im BVDW weist dagegen auf die bereits im September prognostizierten Umsätze in Höhe von insgesamt 1, 65 Milliarden Euro hin. Basis sind Analysen von Nielsen Media.
Internetwerbung boomt, darin ist sich die Branche einig. Doch wenn es um genaue Zahlen geht, entspinnt ein Kampf der Verbände und Marktforschungsunternehmen. So meldete jüngst der Bundesverband für Internetwirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom), dass Internetwerbung 2006 Umsätze von 480 Millionen Euro verzeichnete, ein Plus von 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Grundlage sind Daten des Marktforschungsunternehmens Thomson Media Control, ausgenommen sind dabei Affiliate und Suchmaschinenmarketing. Der Online-Vermarkterkreis (OVK) im BVDW weist dagegen auf die bereits im September prognostizierten Umsätze in Höhe von insgesamt 1, 65 Milliarden Euro hin. Basis sind Analysen von Nielsen Media Research.
Bereits seit mehreren Jahren arbeiten der OVK und der BVDW mit verschiedenen Partnern zusammen, um die Umsätze der gesamten Online-Werbung zu erfassen. Durch die Kooperation mit Nielsen Media, der AGOF (Arbeitsgemeinschaft Online Forschung), der Infonline sowie Anbietern und Vermarktern in den Bereichen klassische Online-Werbung, Suchwortvermarktung und Affiliate-Marketing sei die Angabe der Gesamtumsätze adäquat erfasst und methodisch abgesichert, so der Vermarkterkreis. „Vor diesem Hintergrund ist es für die Entwicklung der gesamten Branche abträglich, wenn Zahlen in den Markt getragen werden, die nicht nur viel zu niedrig, sondern zudem überhaupt nicht belegt sind“, fasst BVDW-Präsident Arndt Groth den Unmut der Marktteilnehmer über die unlängst veröffentlichten Bitkom-Zahlen zusammen.
Der OVK hatte anlässlich der Fachmesse OMD bereits im September seine Prognose für das Jahr 2006 abgegeben. Demnach stiegen die Werbeinvestitionen im Online-Bereich im letzten Jahr um 59 Prozent auf insgesamt 1,65 Milliarden Euro. „Ohne eine Berücksichtigung der zusätzlichen Umsatzbringer Suchmaschinen- und Affiliate-Marketing kann grundsätzlich kein vollständiges Bild des Onlinewerbemarktes gezeichnet werden“, so Wolfhart Fröhlich, Country Manager der MIVA Deutschland GmbH. „Für den so genannten klassischen Online-Werbemarkt, der im letzten Jahr stark gewachsen ist, schätze ich das Volumen tendenziell höher ein.“
Das belegen die Zahlen der OVK Online-Werbestatistik. Demnach entfielen rund 785 Millionen Euro der Gesamtumsätze auf den Bereich der klassischen (grafischen) Online-Werbung. Deutlich mehr als die 480 Millionen Euro, die Bitkom meldete.
Ähnlich fällt die Kritik bei Isabell Wagner, Geschäftsführerin und Sales Director Yahoo! Search Marketing, aus: „Suchmaschinen-Marketing und Affiliate-Marketing finden in den Zahlen von Bitkom keine Berücksichtigung, obwohl sie einen entscheidenden Anteil an den Online-Werbeumsätzen haben. Allein dadurch sind die Bitkom-Zahlen schon viel zu niedrig“, so die Marktexpertin.
„Vergleicht man den Anteil der Online-Werbung am Gesamtwerbemarkt, so liegt der vom OVK ermittelte Wert bei 7,6 Prozent. Das entspricht ungefähr dem Anteil, der auch in anderen online-affinen Industrienationen belegt wurde“, so der stellvertretende OVK-Vorsitzende Frank Bachér (mobile.de GmbH). „Gemäß der Bitkom-Zahlen wäre Deutschland hier im Vergleich deutlich abgeschlagen – ein klares Indiz, dass diese Zahlen nicht den Markt abbilden.“