
Hilfsaktion:
Oberalp Gruppe: Mundschutz statt Bergbekleidung
Mundschutz und Schutzanzüge kommen ab sofort auf der Produktion der Oberalp-Gruppe - eigentlich stellt das Unternehmen für Marken wie Salewa und Dynafit Bergsportbekleidung her.

Foto: Oberalp
Die mittelständisch geführte Oberalp Gruppe, eigentlich Hersteller von Outdoorklamotten unter Marken wie Salewa und Dynamit, hilft bei der Herstellung von Schutzkleidung im Kampf gegen das Corona-Virus aus. Weil in Italien und vor allem rund um den südtirolerischen Headquarter-Standort der Oberalp Gruppe in Bozen absoluter Notstand an medizinischem Material für die fachgerechte Behandlung von COVID-19-Patienten herrscht, hat das Unternehmen begonnen, aus Reststoffen Mundschutzmasken und wasserabweisende Schutzmäntel am Standort in Montebelluna zu nähen.
In der ersten Woche sind von 50.000 Masken und 800 Schutzmäntel entstanden, die den Sanitätern in Südtirol halfen. Zudem hat das Unternehmen über den Salewa-Lizenzpartner in der chinesischen Stadt Xiamen insgesamt 20 Millionen medizinische Schutzmasken und 600.000 Schutzausrüstungen besorgt und in Zusammenarbeit mit Austrian Airlines und der Regierung Österreich über Wien eingeflogen.
Zwei Passagiermaschinen fliegen Hilfsgüter nach Europa
Dafür wurden zwei Passagierjets Boeing 777 für den Warentransport verwendet, wobei auch alle Sitze des Passagierraums mit Kartonen gefüllt wurden. Damit werden die stark betroffene Region Nordtirol in Österreich, das Land Südtirol sowie der italienische Zivilschutz in Rom mit dringend notwendigem Sanitärmaterial versorgt, das Menschenleben retten wird. "Unsere Kompetenzen in der Produktion von Bergsportbekleidung und Logistik, unsere internationale Vernetzung und unsere Kraft des schnellen Handelns haben uns dazu befähigt, für eine bestimmte Zeit nicht nur für unsere Marken Salewa, Dynafit, Evolv, Pomoca und Wild Country zu arbeiten", heißt es aus dem Unternehmen.
In den nächsten Tagen geht es weiter: Die Luftbrücke mit Austrian Airlines Maschinen, welche als Passagiermaschinen pragmatisch als Frachtflieger genutzt wurden, bleibt aufrecht solange sie gebraucht wird und Sanitärmaterial nach Europa bringen kann.
Die Oberalp-Gruppe ist nicht das einzige Unternehmen, dass seine Produktion umgestellt hat. Auch der schwedische Bekleidungskonzern H&M hat angekündigt, Schutzkleidung herstellen zu wollen.