Einschaltquoten:
Olympia geht die Puste aus
Der erste neue "Tatort" holte sich am Sonntag Gold. Olympia sah dagegen alt aus.
Am Sonntagabend ging die "Tatort"-Sommerpause zu Ende. Im Ersten sahen den neuen Fall aus Köln "Durchgedreht" im Schnitt 9,74 Millionen. Der Marktanteil zur Hauptsendezeit lag bei guten 29,4 Prozent: Tagessieg. Als das Kölner Ermittler-Duo im Mai zuletzt auf Verbrecherjagd ging, waren es 9,20 Millionen Zuschauer (25,8 Prozent).
Der letzte Tag der Olympischen Spiele dagegen lief unter gutem, aber nicht preisverdächtigem Zuschauerinteresse: Im ZDF schalteten ab 19.30 Uhr 4,3 Millionen Zuschauer beim Volleyball (16,2 Prozent) ein, 3,44 Millionen (10,6 Prozent) beim Ringen ab etwa 20.30 Uhr und 2,85 Millionen (9,1 Prozent) beim Basketball ab etwa 20.45 Uhr. Boxen kam am anschließend auf 2,51 Millionen (7,5 Prozent), Sportgymnastik auf 3,20 Millionen (14,9 Prozent). Die Schlussfeier ab etwa 1.00 Uhr sahen nur noch 0,85 Millionen (17,4 Prozent).
Auch die übrigen Sender hatten dem Ersten wenig entgegenzusetzen: Auf ProSieben verfolgten ab 20.15 Uhr 2,77 Millionen Zuschauer (8,8 Prozent) den Science-Fiction-Streifen "Ender's Game" mit Harrison Ford. Auf RTL sahen zeitgleich 2,01 Millionen (6,4 Prozent) die Horrorkomödie "Dark Shadow" mit Johnny Depp als Vampir, auf Sat.1 1,85 Millionen die Krimiserie "Navy CIS". Die zweite Folge ab 21.15 Uhr kam auf 2,08 Millionen Zuschauer (6,5 Prozent). Bei der Stylingshow "Promi Shopping Queen" auf Vox schalteten zur Hauptsendezeit 1,35 Millionen (4,8 Prozent) ein.
Am Samstag hatten die deutschen Fußballmänner noch einmal für einen Quotenerfolg in der ARD gesorgt: Das Olympia-Finale haben sie zwar verloren, aber 8,25 Millionen Menschen haben am späten Samstagabend zugesehen, wie die Deutschen gegen Gastgeber Brasilien mit 4:5 im Elfmeterschießen verloren. Die ARD kommt damit auf einen Marktanteil von 43,6 Prozent. Einen höheren Wert gab es an 16 Olympia-Tagen bei ARD und ZDF nicht.
Das Mammut-Programm aus Rio ist für ARD und ZDF nun beendet. Es könnte die Abschiedsvorstellung gewesen sein. Noch immer haben die Sender keine Sub-Lizenz von Discovery/Eurosport für die kommenden Olympischen Spielen erworben. "Die finanziellen Vorstellungen liegen noch weit auseinander. Wir haben unser Angebot auf den Tisch gelegt - und ich hoffe, dass wir noch zusammenkommen", sagte ZDF-Chefredakteur Peter Frey im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur.
Auf das Jahr gesehen liegt das ZDF derzeit mit einem Marktanteil von 13,5 Prozent unter den deutschen TV-Sendern vorne. Es folgt das Erste mit 12,7 Prozent - beide haben in den vergangenen Wochen klar von den Übertragungen der Olympischen Spiele profitiert. Dann schließt sich der private Marktführer RTL mit 9,7 Prozent an. Es folgen Sat.1 (7,2 Prozent), ProSieben (5,0 Prozent), Vox (5,0 Prozent), Kabel eins (3,8 Prozent), RTL II (3,5 Prozent) und Super RTL (1,7 Prozent). (W&V Online/dpa)