
Vice DACH:
Porsche, Politik und Judas Priest: So tickt Stefan Häckel
WTF is Stefan Häckel? Den neuen Vice-Chef für Deutschland, Österreich und die Schweiz kennt hierzulande kaum einer. Ein Kurz-Porträt von W&V-Korrespondentin Judith Pfannenmüller.

Foto: Vice
Stefan Häckel neuer CEO von Vice DACH? Interessant, aber wer ist Stefan Häckel? Hierzulande kennt keiner den gebürtigen Linzer. Dabei leitet er seit 2007 den Vice-Standort Österreich mit dem starken Agenturgeschäft von Virtue. Der 41jährige hat Medientechnik und Kommunikationsdesign studiert und sich anschließend selbstständig gemacht. Mit dem Vermarkter Farmor (schwedisch für: Mutter des Vaters) hat er neben mobilen Angeboten auch die österreichischen Vice-Plattformen vermarktet, zunächst als Mandanten. Das machte er wohl so gut, dass Vice die Firma aufkaufte und Häckel ins Haus holte.
Warum der schwedische Name Farmor? Ganz einfach: Häckel ist Halbschwede. Er spricht mit Wiener Akzent und dem Tempo einer Schnellfeuerwaffe.Tempo hat er auch bei der Familienplanung vorgelegt. Häckel ist Vater einer Patchworkfamilie mit vier Kindern (16, 3, 12-jährige Zwillinge). Jetzt pendelt er zwischen zwischen Berlin und Wien, wo seine Familie wohnt.
"If you dont like Slayer I don't trust you"
Häckels Leidenschaften: Tennis, ein Faible für alte Autos, vorzugsweise das Porsche 911 G-Modell aus den 70er/80er Jahren. "Giftig, spartanisch, laut, alt, das wahrscheinlich schönste Auto der Welt", sagt Häckel. Beim Musikhören ist der Vice-CEO auch nicht zimperlich. Gern darf es 80er Jahre-Metal sein: Slayer, Suicidal Tendencies, Judas Priest. "If you dont like Slayer I don't trust you." Genüsslich zitiert Häckel diesen Spruch des Faith no More-Sängers Mike Patton.
"E-Privacy ist Wegbereiter für mehr Umfeldqualität"
Gleichzeitig ist der Vice-CEO ein aufmerksamer Beobachter der zeitgenössischen Politik in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Bei politischen Themen, die die Branche betreffen, liebt Häckel die klare Kante. In Österreich hat er sich damit schon das ein oder andere Mal unbeliebt gemacht.
In das Lobbygeschrei rund um die E-Privacy-Verordnung mag er sich nicht einreihen, im Gegenteil: "Wir sind froh, dass es die E-Privacy-Verordnung gibt. Sie ist Wegbereiter für mehr Umfeld-Qualität", sagt Häckel. Zu Ende gehe es doch nur mit den billigen, generischen Clickbait-Geschäftsmodellen und diffusen Gewinnspielen. Und das sei doch für Medien mit Premium-Content eine gute Nachricht.