
Premiere: Aktionäre prüfen Schadenersatzklage
Viele Anleger fühlen sich hinters Licht geführt", sagt Daniel Bauer, Sprecher der Aktionärsschutzvereinigung SdK.
Die Aktionärsschutzvereinigungen DSW und SdK prüfen, Schadenersatzansprüche gegen Premiere geltend zu machen. Viele Anleger fühlen sich hinters Licht geführt", sagt SdK-Sprecher Daniel Bauer gegenüber der "Frankfurter Rundschau Online".
Diverse Rechtsanwaltskanzleien sind derzeit Anlaufstelle für sich übervorteilt fühlende Premiere-Aktionäre. Entscheidend sei, ab wann der Pay-TV-Anbieter von den echten Abonnentenzahlen wusste, sagt der Tübinger Rechtsanwalt Andreas Tilp. Ab diesem Zeitpunkt können sich Anleger, die im Glauben auf höhere Kundenzahlen bei Premiere engagiert waren, belogen fühlen und hätten eine juristische Handhabe.
Daniela Bergdolt von Deutschlands führender Aktionärsschutzvereinigung DSW, erwägt im Namen der DSW Schadenersatzansprüche gegen Premiere geltend zu machen.
Um rund drei Viertel ist die Aktie des Pay-TV-Anbieters in den letzten Tagen eingebrochen und notiert nun um 2,50 Euro. Das Unternehmen ist an der Börse keine 300 Millionen Euro mehr wert, und soll demnächst um die Rechte für die Fußball-Bundesliga mitbieten. Die haben im Bezahlfernsehen zuletzt 205 Millionen Euro pro Spielzeit gekostet. Dieses Verhältnis von Börsenwert und Rechtepreis sagt eigentlich alles, findet Bergdolt.