
Prinovis macht Arvato Probleme
Hohe Anlaufkosten für den Standort Liverpool und schwierige Marktbedingungen belasten die Drucksparte von Arvato. Es ist von einem Fehlbetrag von mehr als 20 Millionen Euro die Rede.
Arvato, Dienstleistungssparte des Medienkonzerns Bertelsmann, hat im vergangen Geschäftsjahr seinen Umsatz um 135 Millionen Euro auf 4,9 Milliarden Euro gesteigert. Im Operating Ebit musste das Unternehmen jedoch einen leichten Rückgang um eine Million Euro auf 366 Millionen Euro hinnehmen.
Probleme hat Arvato vor allem in der Drucksparte. Das Druckereiunternehmen Prinovis, ein Joint-venture mit dem ebenfalls mehrheitlich zu Bertelsmann gehörenden Verlag Gruner + Jahr und der Axel Springer AG, sei "mit hohen Anlaufkosten für den Standort Liverpool sowie nach wie vor schwierigen Marktbedingungen konfrontiert und verzeichnete einen deutlichen Ergebnisrückgang", heißt es in der am Mittwoch veröffentlichten Bilanz-Pressemitteilung. Im Gespräch ist nach Informationen von "Werben & Verkaufen" ein Fehlbetrag von mehr als 20 Millionen Euro.
"Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Druckerei in Liverpool keine Gewinne schreibt", erklärte Wolfgang Göbel, Konzernbetriebsratschef von Prinovis im Vorfeld der Pressekonferenz am Mittwoch. Arvato selbst macht über die genaue Höhe des Verlusts keine Angaben, auch ein Sprecher wollte die Summe nicht bestätigen. Prinovis hatte die Druckerei in Großbritannien im September 2006 in Betrieb genommen.
Die Druckerei-Gruppe verfügt außerdem über über Druckstandorte in Ahrensburg sowie Itzehoe. Jüngst hatte der Konzern bekannt gegeben, die Druckerei in Darmstadt zu schließen. Die Ertragsprobleme bei Prinovis belasten auch den Gewinn der Partnerverlage Gruner + Jahr und Springer. G+J-Vorstandschef Bernd Kundrun hatte deshalb bereits vor wenigen Wochen eingeräumt, dass das Ergebnis des Hamburger Verlagshauses 2007 durch Sonderabschreibungen bei Prinovis von rund 50 Millionen Euro belastet wurde.
Insgesamt sank im vergangen Geschäftsjahr der Umsatz in der Arvato-Sparte Print um elf Millionen Euro auf 1,884 Milliarden Euro.