Noch etwas zeichnet die 2001 gegründete Virtual Minds AG aus: Die Gruppe zählt zu den führenden europäischen Spezialisten im Bereich digitale Advertising- und Mediatechnologien mit eigenem Rechenzentrumsbetrieb – anders als andere Anbieter aus dem Segment, die ihre Zentrale meist in den USA haben, wo inzwischen sogar Printanzeigen programmatisch eingekauft werden. An einem solchen expansiven Unternehmen hat sich IP Deutschland beteiligt, RTL-Vermarkter und damit Konkurrent der ProSiebenSat.1-Sales-Tochter SevenOne Media: Die Kölner sind im Sommer 2014 bei der internationalen Videoplattform SpotXchange eingestiegen. Christian Wegner, Digital-Vorstand der ProSiebenSat.1 Group, will die Freiburger jetzt weiter aufbauen: "Unser Ziel ist es, Virtual Minds im deutschen und auch im europäischen Markt als erstklassige Alternative zu den Produkten von globalen Advertising-Technologie-Playern weiter zu etablieren."

Der Zeitpunkt des ProSiebenSat.1-Einstiegs im Segment ist günstig: Mit Wachstumsraten von fast 46 Prozent pro Jahr zwischen 2014 und 2018 zeige der deutsche Programmatic-Advertising-Markt eine "äußerst dynamische Entwicklung", wie es ProSiebenSat.1 formuliert. Schätzungen zufolge würden in Deutschland in den kommenden Jahren mehr als die Hälfte des Online-Advertising-Inventars programmatisch verkauft. Auch rückt mit der Zunahme an smarten und damit internetfähigen TV-Geräten die automatisierte Art der Vermarktung auch für Fernsehwerbung immer näher. Zudem hat die TV-AG mehrfach verkündet, sie wolle sich weiterhin an interessanten digitalen Projekten beteiligen.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.