
Virtual Reality:
Probesitzen im VR-Audi
Der Ingolstädter Autohersteller Audi setzt im Handel Virtual Reality ein. Damit können die Kunden ihren konfigurierten Wagen anschaulicher erleben.

Foto: Audi
Virtual Reality im Autohaus: Das kommt jetzt bei Audi zum Einsatz. Die "Audi VR Experience" wird als vollfunktionale Virtual-Reality-Anwendung für die Kundenberatung bei ausgewählten Händlern in Deutschland, Großbritannien und Spanien eingesetzt, weitere Märkte und Standorte sollen nach und nach folgen.
Die Vorteile für den Autokäufer liegen auf der Hand: Er erlebt sein individuell konfiguriertes Auto bis in jedes Detail sehr realitätsnah. Denn: Rechnerisch stehen mehrere hundert Millionen mögliche Modell- und Ausstattungskombinationen zur Auswahl. Der Kunde erlebt in der virtuellen Realität seinen konfigurierten Audi in drei Dimensionen und 360 Grad, mit allen Licht- und Klangeffekten. Selbst unterschiedliche Umgebungen, Tageszeiten und Lichtverhältnisse bietet Audi an. Und, für Technik-Freaks, den Blick unter die Fahrzeugoberfläche in den Aufbau technischer Komponenten. Motorsportbegeisterte können virtuell die Rennatmosphäre der 24 Stunden von Le Mans erleben und beim Boxenstopp im Kreis der Mechaniker-Crew dabei sein.
Die Händler können mithilfe der VR-Brillen (Oculus Rift) ihre Modellpalette eindringlicher präsentieren und Ausstattungsoptionen besser verkaufen. Für Audi ist die VR Experience Teil der Digitalisierungs-Offensive für die Handelspartner. Die VR-Brille sei komplett in die IT-Systeme der Marke integriert. "Mit der VR Experience haben wir für die Audi-Händler ein vollwertiges Vertriebstool entwickelt. Es bietet unseren Kunden mehr Information und Sicherheit bei der Kaufentscheidung sowie einen besonderen Erlebnisfaktor", sagt Nils Wollny, Leiter Digital Business Strategy/Customer Experience. "Damit machen wir den nächsten Schritt in unserer Strategie und verbinden digitale Innovation mit den Stärken des stationären Handels."
Digitale Lösungen setzt Audi bereits ein: Mit "Audi City", digitalen Schauräumen in Innenstädten. Dort sind mehr als 400 "Customer Private Lounges", digitalisierte Beratungs-Suiten, im Einsatz. Das soll das Angebot der VR Experience nun ergänzen.
Künftige VR-Software-Upgrades sollen Demo-Features zu Audi-Innovationen bieten, die der Kunde bei einer realen Probefahrt nur eingeschränkt testen kann – etwa den Umgang von Audi-Scheinwerfern mit Dunkelheit und schlechter Sicht.
Mit Virtual Reality arbeiten Audi und sein IT-Partner Zerolight schon länger. 2015 war die Beta-Version im Testbetrieb. Und nicht nur im Handel, sondern auch in anderen Unternehmensbereichen setzt der Autohersteller VR ein. So schult das Unternehmen beispielsweise mit Hilfe von VR-Brillen Logistikmitarbeiter für deren Einsatz an den weltweiten Fertigungsstandorten.
Einkaufen per VR stellte jüngst auch Ikea vor. Mit mehr VR-Angeboten, vor allem im Handel, ist zu rechnen.