
Höhepunkte:
Rückblick: Die aufregendsten Kampagnen des Jahres
Das waren die Lieblinge der Redaktion und der W&V-Online-Leser: Kampagnen, die uns im Jahr 2015 begeistert haben. Viel Spaß!
Das waren die Lieblinge der Redaktion und der W&V-Online-Leser: Kampagnen, die uns im Jahr 2015 begeistert haben. Oder die Werber und Publikum zumindest stark polarisiert haben. Oder etwas komplett Neues in einem bekannten Medium ausprobiert haben.
Die Höhepunkte des Werbejahres:
Edeka hatte definitv ein verdammt starkes Jahr. Das ging schon los mit dem Sensenmann-Spot, den Jung von Matt im Januar raushaute.
Und ging weiter mit Friedrich Liechtensteins Comeback "Ein Mann zieht blank", mit dem JvM den Erfolg von "Supergeil" eindrucksvoll fortsetzte. Der Nachfolger holte allein auf Youtube 1,5 Millionen Klicks. "Supergeil" (mit einem Jahr mehr Zeit) 15 Millionen.
Übers Jahr wurde es dann auf hohem Niveau ein wenig ruhiger - dazwischen gab es kleine Höhepunkte wie die "Käsekenner" - um fulminant auszuklingen: Der Weihnachtsspot "Heimkommen" sicherte Edeka den Spitzenplatz unter Deutschlands viralsten Marken - und weltweit die Nummer fünf. Unruly führt ihn mit 2,39 Millionen Shares (und das war bereits Anfang Dezember) als meistgeteilten Weihnachtsspot aller Zeiten. 42 Millionen sahen den Film vom traurigen Opa, der seinen Tod vortäuscht, damit die Familie heimkommt.
Auf ein an sich eher traditionelles Medium verließen sich Astra und Philipp und Keuntje. Bei einer Werbeaktion für das Kiez-Bier wurden Passanten vom "ersten digitalen Astra-Plakat für Frauen" überrascht. Dank Gender-Detection-Software war das Plakat in der Lage, zwischen Frauen und Männern zu unterscheiden, und sandte seine Videobotschaften "ohne Streuverluste" aus.
2015 ebenso wie in früheren Jahren provozierte Sixt ein ums andere Mal. Mit starken Frauen, die auch für Männer bremsen, im März anlässlich des Weltfrauentags. Mit Weselsky-Motiven anlässlich des neuen Bahnerstreiks im April. Und mit antideutscher Werbung in der Schweiz im Mai. Alles Geschmackssache - aber sehr aufmerksamkeitsstark.
Deutschlands Automarken hatten 2015 ebenfalls mehr zu bieten als Dieselgate. VW selbst erfreute noch vor dem Skandal mit einer internationalen Qualitätskampagne von DDB Berlin und der Agentur Adam & Eve DDB aus London. Hier als Beispiel der Spot mit dem neuen Torwart.
Eine der grandiosesten Arbeiten von Mercedes war der märchenhafte Super-Bowl-Spot der Agentur Merkley + Partners, New York.
Und auch die ehemalige Hausagentur Jung von Matt lieferte ihrer letzten Arbeit für Mercedes-Benz im Oktober noch einmal ab: In "The Uncrashable Toy Cars" trieben die Kreativen Kinder in den Wahnsinn. Und begeisterten damit im Social Web Millionen Menschen.
Audi überraschte mit Kinowerbung - der ganz anderen Art. Eine Schweizer Y&R-Agenturtochter hat in einem Züricher Kino die Kinobeleuchtung gewissermaßen zum Teil einesSpots gemacht. Mit dieser überraschenden Media-Idee wirbt Exxtra für das Laserlicht des Ingolstädter Autobauers. Hier der Case-Film.
Live-Sport im Fernsehen, im Netz, ein Gewinnspiel dabei und viel Social-Media-Trubel: Damit haben Ogilvy und Media-Markt im April alles richtig gemacht. Das Osterhasenrasen gehörte zu den gelungensten vernetzten Kampagnen 2015.
Für viel Aufsehen sorgte diese Hochzeitseinladung: In Wahrheit ging es in der Aktion der Agentur Wigwam aus Berlin um Zwangsehen. Die will die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung gern verhindern. Die Einladung war der Auftakt, hinzu kam die Webseite michael-und-anna.de - eine virtuos kombiniert Kampagne aus Dialog- und Content-Marketing
Die neuen Stars von heute sind Web- und TV-Virtuosen wie Jan Böhmermann oder Joko & Klaas. Die spannte die traditionelle Saftmarke Eckes-Granini vor den Karren. Und siehe da, die Rezeptur ging auf: Mithilfe der Agentur Thjnk entstand ein Spot für Die Limo, der einen bekannten Werbefilm von Mentos mit den BVB-Stars Großkreutz, Reus und Hummels aufs Korn nahm. Das generierte ordentlich Traffic - spaltete aber die Gemeinde. Noch besser kam die "Pressekonferenz" an, in der sich die beiden TV-Stars für das Werbeplagiat rechtfertigten.
Die Werbeagentur Dojo schlägt gern Krawall und ist überhaupt nicht so die typische Agentur mit geschniegelten kreativen und klassischen Rezepten. Da passte gut dazu, dass die Underdogs aus Berlin sich eines sehr merkwürdigen Werbespots annahmen, um sich mit der Persiflage selbst ins Gespräch zu bringen. Die Rede ist natürlich von der Sanifair-Werbung (Agentur: Pie Five) die Dojo hier genüsslich aufspießt.
Und was natürlich 2015 in keiner Aufstellung fehlen darf: Der Spendenlauf. Hoch dekoriert im laufenden Kreativjahr. Zu recht, wie wir finden. Applaus für Grabarz & Partner und GGH Lowe.