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Ruzicka-Anwälte: Angeklagter war "originell und kreativ"

Der Prozess des wegen Untreue angeklagten Ex-Aegis-Manager Alexander Ruzicka geht dem Ende zu. An diesem Montag hielt die Verteidigung des Angeklagten ihr Plädoyer, nachdem die Staatsanwaltschaft vor knapp drei Wochen 13,5 Jahre als Strafe verlangt hatte. Die Verteidigung fordert hingegen einen Freispruch. Ruzicka sei lediglich "originell und kreativ" vorgegangen.

Text: W&V Redaktion

27. April 2009

Der Prozess des wegen Untreue angeklagten Ex-Aegis-Manager Alexander Ruzicka geht dem Ende zu. An diesem Montag hielt die Verteidigung des Angeklagten ihr Plädoyer, nachdem die Staatsanwaltschaft vor knapp drei Wochen 13,5 Jahre verlangt hatte. Verteidiger Marcus Traut forderte in seinem Plädoyer nun im Gegenzug für seinen Angeklagten Freispruch und Aufhebung der Haft.
Traut wies den Vorwurf der Untreue zurück. Aus dem Umstand, dass Rechnungen ohne Leistungen bezahlt worden seien, sei noch keine Untreue herzuleiten. "So schlicht ist das nicht," sagte der Verteidiger. Sein Mandant sei eher "originell" bei der Gewinnung neuer Kunden vorgegangen.
In seiner Argumentation führte Traut aus, dass die Beweise gegen seinen Mandanten nicht ausreichten. Die anonyme Anzeige und die Aussage der Kronzeugin seien nicht genug. Besonders betonte Traut, dass zwischen dem Eingang der anonymen Anzeige gegen Ruzicka im Juli 2005 und der Durchsuchung im März 2006 viel Zeit vergangen war. In diesersei Aegis untätig gewesen und habe Geldabflüsse in Höhe von 20 Millionen Euro zugelassen. Traut führte aus, die Londoner Aegis-Zentrale sei über Ruzickas Vorgehen informiert gewesen. Es habe kein wirkliches Aufklärungsinteresse geherrscht.
Auch die Aussage der Kronzeugen versuchte Traut zu dsikreditieren, indem er sagte, diese sei erst bereit gewesen auszusagen, als sie selbst mit einer milden Behandlung rechnen konnte. Ihre Aussage, die nicht nachvollziehbar wäre, reiche "nicht aus für eine Verurteilung".
Traut argumentierte weiter, dass Ruzicka seine Aktivitäten nur nach einem bereits bestehenden Modell aufgebaut hatte - der früheren PLV, die als Vorbild für die Gründung der Camaco gedient habe, in der Werbe-Rabatte gebündelt worden waren. Dies habe nicht dazu gedient, Aegis zu schaden, sondern im Interesse von Aegis tätig zu werden.
Zu dem angeblich sehr luxuriösen Lebensstil von Ruzicka nahm der Anwalt ebenfalls Stellung. 1,5 Millionen Euro Jahreseinkommen habe Ruzicka als Festgehalt und durch Aktienoptionen erhalten - damit habe man durchaus eine "Villa in Wiesbaden finanzieren können". Er berief sich später auch noch einmal auf die frühere Prozess-Argumentation Ruzickas, dass die zum Teil pompösen Veranstaltungen der Informationsbeschaffung gedient hätten, um neue Aufträge für Aegis zu akquirieren. Sie seien nicht Ruzickas "Privatvergnügungen" gewesen. Dem Angeklagten sei "kein einziger Euro zugeflossen im Vergleich zu anderen Managern." Er unterstrich noch einmal, dass Ruzickas Geschäftspolitik nur "originell und kreativ" gewesen sei, nicht aber den Tatbestand der Untreue erfüllt habe.
Das Verfahren zieht sich seit anderthalb Jahren hin. Mit ein Grund dafür war eine Flut von Beweisanträgen, mit der die Verteidigung den Prozessfortschritt verzögert hatte. Selbst am Tag des Plädoyers hat Anwalt Traut noch zwei weitere Beweisanträge vorgelegt. Zum einen will er erreichen, das alte Aegis-Geschäftsberichte von 1998 bis 12003 untersucht werden, ob dort eine Erwähnung und Bilanzierung der PLV-Aktivitäten verzeichnet sei. Zum anderen drängt er darauf, dass das jüngste Urteil zu Werberabatten für Danone in die Beweisaufnahme mit einfließt. Denn hier sei festgelegt worden, dass Agenturrabatte an den Kunden weitergegeben werden müssten.
Am kommenden Montag wird über die beiden letzten Beweisanträge entschieden, am 7. Mai soll - nach bisherigem Stand - das Urteil gesprochen werden.


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