
Safer Internet Day: Datenschutz, Stoppschilder und Starkult
Zum Safer Internet Day 2010 kommen erneut Diskussionen auf, die in Deutschland längst für Zündstoff sorgen: So die Internet-Sperren durch den Bund, Medienkompetenz-Förderung oder der Umgang mti persönlichen Daten im Netz.
Anlässlich des EU-Aktionstages Safer Internet Day 2010 finden in Deutschland wie international zahlreiche Veranstaltungen statt. Der Grundtenor der deutschen Veranstaltungen betont Satndpunkte, die bereits länger in der Diskussion sind.
Dazu gehört ein besserer Schutz persönlicher Daten durch soziale Netzwerke, wie ihn Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner fordert. "Die Löschmöglichkeiten müssen ganz klar definiert sein", so die Ministerin. Zudem sollten die Voreinstellung den Datenschutz vereinfachen. Die VZ-Netzwerke haben zum Safer Internet Day eine Aufklärungs-Kampagne an Schulen gestartet.
Einen eher bei den Nutzern liegenden Lösungsansatz bringt Thomas Langheinrich, Präsident der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg, ins Spiel: Mehr Medienkompetenz und Mut zum Mittelmaß. "Manche entblößen sich geradezu exibitionistisch im Internet, indem sie ihre intimsten Daten ohne Nachzudenken in den Communities verbreiten“, so Langheinrich. Verantwortlich dafür macht er auch eine "Superstar-Manie". "Eltern, die ihre Kinder und deren Leistung, Begabung und Talente nur noch danach beurteilen, ob sie die Chance haben, ein Superstar zu werden, machen etwas falsch“. Diese Entwicklung zeige die Bedeutung von Medienkompetenz auf, um mit den Medien eigenverantwortlich umzugehen.
Laut dem Branchenverband Bitkom stellen inzwischen 40 Prozent der Deutschen Privates wie Bilder ins Netz, vor einem Jahr seien es noch 23 Prozent gewesen. Bitkom und Verbraucherministerium riefen zu mehr Vorsicht und einem sparsamen Umgang mit persönlichen Daten im Netz auf.
Die EU-Initiative Klicksafe setzt in ihrer nun gestarteten Öffentlichkeitskampagne auch auf den Schutz persönlicher Daten als Thema. Die Schirmherrschaft der Aktion "Ich schütze mein Privatleben - auch im Netz" hat Bundesfamilienministerin Kristina Köhler übernommen.
Zeitgleich wurde auch publik, dass statt der ursprünglich geplanten Sperrung von Sites mit kinderpornografischen Inhalten - erinnert sei an die Schlagworte "Stoppschild" und "Zensurula" - ein Gesetz zur Löschung entsprechender Sites geschaffen werden soll. Was in der Internet-Branche allerdings erneut die Frage aufwirft, wie die technische Umsetzung dessen aussehen soll.