
Sarkozy schafft TV-Spot bei Öffentlich-Rechtlichen ab
Die Spot sollen weg: Die französische Regierung will die abendliche Werbung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen am Parlament vorbei verbieten.
Die französische Regierung will die abendliche Werbung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen am Parlament vorbei verbieten. Da die sozialistische Opposition einen entsprechenden Gesetzentwurf im Parlament blockiere, sollen die TV-Spots im Staatsfernsehen nun per Dekret abgeschafft werden, teilt ein Sprecher der Regierungspartei UMP in Paris mit. Die Reform soll wie geplant im Januar beginnen.
Um die Neuordnung des öffentlichen Rundfunks in Frankreich gibt es bereits seit Wochen heftige Diskussionen. Die Regierung will das Staatsfernsehen vom "Quotenzwang" befreien und damit das Niveau anheben. Den Ausfall der Werbeeinnahmen will der Staat ausgleichen - unter anderem durch neue Steuern.
Kritiker werfen Präsident Nicolas Sarkozy vor, dass die Reform vor allem den Privatsendern zugute kommen werde, die auf zusätzliche Werbeeinnahmen hoffen können. Sarkozy ist mit dem Chef des größten Privatsenders TF1, Martin Bouygues, eng befreundet. Die Opposition und Mitarbeiter des öffentlichen Rundfunks befürchten hingegen, dass der Staat den Ausfall der Werbeeinnahmen nicht vollständig kompensieren wird.