
Quoten:
Schwacher Weihnachts-"Tatort" schlägt "Traumschiff"
Trotz schwacher Quote setzt sich die ARD mit dem "'Tatort" aus Weimar vor das ZDF. Sat.1 punktete mit "Honig im Kopf".

Foto: © MDR/Wiedemann&Berg/Anke Neugebau
ARD-"Tatort" und ZDF-"Traumschiff" lagen am zweiten Weihnachtsabend beim TV-Publikum eng beieinander: Der neue Fall des Ermittlerteams Dorn (Nora Tschirner) und Lessing (Christian Ulmen) aus Weimar interessierte ab 20.15 Uhr im Ersten im Schnitt 5,92 Millionen Zuschauer und hatte einen Marktanteil von 17,5 Prozent. Das war zwar mehr als für die Konkurrenz, für einen "Tatort" aber der schwächste Wert seit Juli 2010. Die Folge "Dunkle Zeit" mit Wotan Wilke Möhring am Sonntag davor hatte fast acht Millionen Zuschauer -
und schon das galt nicht als überragend. Der "Tatort" aus Weimar im Februar hatte sogar noch mehr als neun Millionen.
Den schlechtesten "Tatort"-Wert des Jahres gab es bisher für "Borowski und das Fest des Nordens" aus Kiel, den im Juni etwa 6,3 Millionen gesehen hatten. Das hat die Weimarer Weihnachtsfolge nun noch unterboten. Allerdings sind die "Tatort"-Folgen an den Feiertagen nie Quotenknaller: 2016 holte der "Tatort" aus München am zweiten Weihnachtstag auch nur 6,73 Millionen (19,5 Prozent).
Schuld daran ist nicht zuletzt die Konkurrenz im ZDF: "Das Traumschiff" mit Kapitän Burger (Sascha Hehn) auf der Brücke nahm diesmal Kurs auf Montevideo. Im Schnitt 5,44 Millionen Zuschauer (16,1 Prozent) verfolgten das Geschehen an Bord. Chefhostess Beatrice (Heide Keller) sorgte sich wie immer ums Wohl der Passagiere. Sie ist allerdings nur noch einmal in der Neujahrsfolge zu sehen und hängt ihre schicke weiße Uniform dann an den Nagel.
Auch für das "Traumschiff" waren die Werte kein Rekord: Vor einem Jahr verfolgten 5,94 Millionen Menschen (17,3 Prozent) die Kreuzfahrt des Luxusliners. Damals ging es in die Südsee. die meist gesehene Sendung des Tages auch am zweiten Weihnachtstag war die "Tagesschau" um 20 Uhr - jedenfalls wenn man alle Programme addiert: Insgesamt 9,38 Millionen Zuschauer verfolgten die Hauptnachrichten der ARD (31,1 Prozent), allein im Ersten 5,87 Millionen (19,6 Prozent).
Sat.1 punktete mit der Til-Schweiger-Tragikomödie "Honig im Kopf" mit Dieter Hallervorden. Dafür schalteten 4,98 Millionen Zuschauer (15,9 Prozent) ein - für den Sender ein ausgesprochen starker Wert am zweiten Weihnachtsabend. Bei RTL sahen ab 20.15 Uhr 3,08 Millionen Zuschauer (9,3 Prozent) den Märchenfilm "Cinderella", bei ProSieben 1,88 Millionen (6,9 Prozent) den Fantasy-Streifen "Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs", auf Vox 0,85 Millionen (2,7 Prozent) die TV-Romanze "Liebe braucht keine Ferien", auf ZDFneo 0,75 Millionen (2,2 Prozent) den Krimi "Der Kommissar und das Meer: Eiserne Hochzeit" und auf RTL II 0,70 Millionen Zuschauer (2,2 Prozent) die Komödie "Tatsächlich... Liebe".
Im Schnitt liegt das ZDF seit Jahresbeginn unter den deutschen Fernsehsendern mit einem Marktanteil von 13,1 Prozent auf Platz eins. Es folgt das Erste mit 11,3 Prozent vor dem privaten Marktführer RTL mit 9,2 Prozent. Dahinter liegen Sat.1 (6,7 Prozent), Vox (5,1 Prozent), ProSieben (4,5 Prozent), Kabel eins (3,4 Prozent), RTL II (3,2 Prozent), ZDFneo (2,9 Prozent) und Super RTL (1,7 Prozent).