
Branchennews in Kürze:
Schweglers Mediennotizen
Startups investieren massiv in Fernsehwerbung, Donald Trump dementiert Sender-Pläne, Audi will Schadstoffausstoß mithilfe von DAB+ reduzieren, Burda verdient mit Zeitschriften, RTL II widmet Polizisten eigene Serie, DuMont verkauft seinen Callcenter-Dienstleister.

Foto: Donald Trump@Facebook
DAB+. Spart Sprit. Sagte Holger Hees von Audi (Entwicklung Radio, TV, Laufwerke) auf den Medientagen München. Der Umstieg von UKW auf das Digitalradio DAB+ spare Gewicht im Fahrzeug und reduziere so den Schadstoffausstoß. UKW sei verzichtbar, so Hees weiter. Dem widersprach WDR-Hörfunkdirektorin Valerie Weber: "Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein Multifunktionschip so viel Gramm mehr wiegt als der Chip, der jetzt für Bluetooth und UKW-Empfang verbaut wird."
Die Länder wollen den Umstieg vom UKW-Radio auf das Digitalradio DAB+ jedenfalls forcieren. Die privaten Hörfunksender verlangen finanzielle Hilfen für den Umstieg. Nötig seien ungefähr 25 Millionen Euro pro Jahr, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung von Antenne Bayern, Karlheinz Hörhammer, am Mittwoch bei den Medientagen München. Der Zuschuss könne zum Beispiel aus den Überschüssen des neuen Rundfunkbeitrags fließen, bei dem mehr Nutzer als früher erfasst werden. (DPA)
Startups. Werden 2017 wohl mehr als eine Milliarde für Fernsewerbung ausgeben. Zu diesem Schluss kommt die Hamburger JOM Group. Sie hat die TV-Werbeausgaben von Start-ups von 2013 bis 2016 (1. Hj.) untersucht - jedenfalls die mit Brutto-Werbeausgaben von mehr als einer Millionen Euro im Jahr. Der Fernseh-Aufwand bei den untersuchten Startups ist von 362 Millionen Euro 2013 über 504 Millionen Euro 2014 auf 637 Millionen Euro 2015 gestiegen. Für 2016 prognostiziert JOM Ausgaben von circa 800 Millionen Euro.
Bei den prognostizierten Milliarden für 2017 müsse man aber beachten, dass Werbevermarkter in Form von "Media for Equity"-Deals in Startups investieren, sagt JOM-Geschäftsführer Henning Ehlert. Auch sind die nettoinvestitionen überschaubar, sodass JOM davon ausgeht, "dass der Scheitelpunkt der Investitionen in naher Zukunft erreicht sein könnte. Im Bereich der reinen eCommerce-Startups sehen wir bereits in 2016 eine negative Wachstums-Entwicklung im Vergleich zu 2015", so Ehlert. (JOM)
Donald Trump. Weist Gerüchte zurück, er werde im Falle einer Niederlage bei der US-Präsidentenwahl einen Fernsehsender gründen. "Daran habe ich einfach keinerlei Interesse", sagte er beim Radiosender 700 WLW in Cincinnati. Dafür werden der republikanische Kandidat und sein Wahlkampfteam auf Facebook noch aktiver: Bis zum Wahltag am 8. November solle es auf der Seite des Kandidaten jeden Abend eine Liveshow geben, sagte ein Mitarbeiter Trumps dem Portal Politico. (DPA)
Hubert Burda Media. Wächst mit dem Verlagsgeschäft. "Wir verkaufen wieder mehr als 320 Millionen Zeitschriften", sagt Vorstand Philipp Welte. Das Medienunternehmen aus München wird in diesem Jahr "leicht in Umsatz und Ergebnis" zulegen, sagte Welte der "Zeit". Das liege zum einen an den Investitionen ins Geschäft mit Content Marketing – aber auch am Wachstum bei Kinderzeitschriften. Und der Erfolg im Lebensmitteleinzelhandel. "Wir setzen heute tatsächlich die Hälfte unserer Magazine im Supermarkt ab", sagte Welte.
Die Hubert Burda Media aus München hat im vergangenen Jahr 2,2 Milliarden Euro Umsatz erzielt. Ein gutes Drittel davon stammt aus dem Geschäft mit Medienmarken, allen voran mit Zeitschriften. Deutlich mehr wird aus dem Onlinehandel (Cyberport) und anderen digitalen Geschäften (Xing, Holiday-Check) erwirtschaftet. ("Die Zeit")
RTL II. Holt Sterne nicht vom Himmel, sondern von der Straße. Die neue Daily Soap "Sterne von Berlin – Die jungen Polizisten" startet am 21. November jeweils um 16.55 Uhr und soll in 20 Teilen "spannende Geschichten aus dem Arbeits- und Privatleben fünf junger Polizisten" erzählen. Die Vorabendserie begleitet die fünf Nachwuchs-Cops nicht nur bei Einsätzen, sondern auch in ihre WG.
"Sterne von Berlin – Die jungen Polizisten" wird von Ufa Serial Drama produziert. Produzent ist Jonas Baur, Producerin ist Julia Desch. (RTL II)
DuMont. Die Mediengruppe verkauft DuMont Dialog zum 1. Januar 2017 an Walter Services. DuMonts Callcenter bietet Dienstleistungen für Verlage in den Bereichen Abonnement- sowie Anzeigenkundenservice an und beschäftigt an den Standorten Berlin und Halle rund 350 Mitarbeiter. Bereits seit Mitte dieses Jahres koopertierte DuMonat Dialog mit Walter Services. "Es wurde bald deutlich, dass die genannten Ziele (Anm.: Qualität, Kosten) durch einen Verkauf der DuMont Dialog an Walter Wervices und eine damit verbundene langfristige Partnerschaft, am besten zu erreichen sind", so Dietmar Wallner, Geschäftsführer DuMont Medien-Services. Walter Services gehört mit rund 2.500 Mitarbeitern an acht Standorten laut DuMont "zu den größten und erfolgreichsten inhabergeführten Service-Unternehmen". (DuMont)