
We Are Social Trend Report:
Sechs Trends, die Social Media verändern werden
Das Wort "Reset" ist derzeit sehr häufig zu lesen. We Are Social reiht sich hier ein und spricht in seinem neuesten Trend Report von einem Social Reset, der Social Media nachhaltig verändern wird.

Foto: Unsplash/Merakist
Kaum jemand hätte sich noch vor Jahresfrist träumen lassen, wir sehr sich unsere Welt binnen so kurzer Zeit verändern würde. Globale Lockdowns, Menschenrecht-Auseinandersetzungen, Flüchtlingskrisen oder Handelskriege haben die Bevölkerung vieler Länder tief gespalten und eine Besserung ist nicht in Sicht.
Die Kreativagentur We Are Social hat das globale Krisenszenario folglich in den Mittelpunkt seines aktuellen Trend Reports 2021 gestellt und diesen "The Social Reset" getauft, weil die Ereignisse der letzten Monate auch Social Media grundsätzlich und vor allem nachhaltig verändern und weiter verändern werden. Dabei hat die Agentur sechs Trends herausgearbeitet, die einerseits diese Brüche verdeutlichen und andererseits Marken dabei helfen sollen, mit den Veränderungen umzugehen.
Das einfache Leben und zuverlässige Idole
- Trend Nummer 1: Das einfache Leben.
Das einfache Leben gewinnt wieder an Bedeutung. Dazu gehört die Arbeit im eigenen Garten ebenso wie traditionelle Hobbies. Dem entsprechend feiern Social Media Gruppen wie etwa Gardening TikTok oder die bei Tumblr entstandene Cottagecore-Bewegung derzeit große Erfolge.
- Trend Nummer 2: Praktische Fürsprache
Es wird zunehmend einfacher, über Social Media auch von zuhause aus Macht auszuüben und Veränderungen im Offline-Bereich zu bewirken. Als Beispiele nennt We Are Social die #PullUpOrShutUp-Initiative von UOMA Beauty, über die Marken aufgefordert werden, ihre interne Vielfalt offenzulegen.
- Trend Nummer 3: In-Feed Intimität
Über Care-Emojis zum Beispiel bei Facebook lassen sich Beiträge emotionaler und intimer kommentieren als zuvor. We Are Social sieht darin eine Bewegung hin zu einer humaneren Interaktion im Online-Bereich, die bislang eher gefehlt haben.
- Trend Nummer 4: Zuverlässige Idole
In der Krise haben Akteure wie der US-Gesundheitsexperte Dr. Anthony Fauci und viele andere Fachkräfte zahllose Follower gewonnen. Der Trend geht daher weg von oberflächlichen Idolen hin zu solchen, die wirklich etwas zu sagen haben.
- Trend Nummer 5: Ungebundene Plattformen
Spiele wie Fortnite oder Animal Crossing haben sich zu erfolgreichen sozialen Treffpunkten entwickelt. So entstehen nach und nach Konkurrenten für die etablierten Plattformen und die Art und Weise, wie Menschen mit Social Media umgehen, verändert sich nachhaltig.
- Trend Nummer 6: Open-Source Kreativität
Social Media-Plattformen wie TikTok mit seiner Duettings-Funktion fördern die gemeinschaftliche Kreativität und ermöglichen es den Nutzern, sich nicht nur passiv, sondern aktiv zu beteiligen. Als weiteres Beispiel nennt We Are Social die britische Sängerin Charli XCX, die ihr neuestes Album gemeinsam mit ihren Fans über Zoom geschrieben hat.
Der Social Reset 2021
Für das Jahr 2021 sieht We Are Social eine grundlegende Veränderung der Rolle voraus, die Plattformen im Leben der Nutzer spielen werden. Diese Neubewertung ist das, was We Are Social als "Social Reset" bezeichnet. "Im Jahr 2020 ist alles, was wir kennen - von der täglichen Routine bis hin zu langfristigen Ambitionen - bis zur Unkenntlichkeit zerstört worden, und das Soziale hat dabei eine zentrale Rolle gespielt," erläutert Mobbie Nazir, Chief Strategy Office bei We Are Social.
Eine Folge dieser Entwicklung sei, dass sich die Beziehung zu den Kanälen unumkehrbar verändert hätten. Das reiche von der Abkehr von einfacher Unterhaltung zum Beispiel durch Live-Inhalte oder virtuelle Realitäten bis hin zur Art und Weise, "wie wir soziale Medien nutzen, um die tieferen sozialen Gräben zu überbrücken, die zutage getreten sind." Die Nutzer sind also dabei, ihre Social Media-Aktivitäten zu überdenken und neu aufzustellen. Nazir: "Die Aussicht auf eine soziale Neuausrichtung mag beängstigend erscheinen, aber sie hat das Spielfeld eingeebnet und stellt eine große Chance für Marken und Creators dar." Chancen, die bereits von vielen Akteuren wirksam genutzt werden, wie der Report detailliert erläutert. Dazu gehören beispielsweise die Aktivitäten von Gucci auf ungewohnten Gaming-Plattformen oder der Umgang von Gymshark mit negativen Reaktionen auf Fotos eines Plus-Size-Models bei Instagram, bei der die Sportbekleidungsmarke auf jeden einzelnen Kommentar antwortete.