
Senator Film strukturiert um
Mehr Inland statt Ausland verordnet Senator-Chef Helge Sasse seiner Film-Firma. Ab 2010 soll der Fokus wieder auf heimischen Produktionen liegen. Deswegen wird auch im Vorstand und im Marketing umgebaut.
Die Filmfirma Senator gibt das Auslandsgeschäft auf. Weil die Vermarktung internationaler Filme nur Verluste eingefahren haben, strukturiert das Berliner Filmunternehmen Senator Film um."Wir mussten in den vergangenen sechs bis acht Monaten erkennen, dass wir mit unseren internationalen Produktionen
Geld verlieren", sagte Senator-Chef Helge Sasse der "Financial Times Deutschland" (FTD). Jeder einzelne Film habe substanziell Verlust gemacht.
Ab 2010 will das Unternehmen, an dem der Unternehmensberater Roland Berger und Arcandor-Chef Thomas Middelhoff beteiligt sind, jährlich acht deutsche und maximal drei internationale Filme in die Kinos bringen. Bislang war das Verhältnis umgekehrt. Trotzdem muss Senator erst einmal in den sauren Apfel beißen, denn für 2009 haben die Berliner "bereits sechs internationale Produktionen" akquiriert, so Sasse gegenüber der "FTD".
Personell hat der Umbau ebenfalls Konsequenzen: Verleihchef Anatol Nitschke soll, wie die "FTD" meldet, die Gesmatverantwortung für die deutschen Aktivitäten übernehmen, nachdem Vorstand Marco Weber die US-Aktitiväten von Senator übernehmen wird. Zum 1. September wurde auch ein neuer zentraler Marketingschef installiert: Stefan Kiwit, der von TBWA kommt. Kiwit ist außerdem an der Produktionsfirma Weltruf TV beteiligt, die 1999 vom TV-Moderator Niels Ruf gegründet wurde. An Weltruf TV hatte sich Senator im Februar dieses Jahres mit 51 Prozent beteiligt.
Im ersten Halbjahr verbuchte Senator vor Steuern ein Minus von rund 10,1 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte Senator Entertainment noch einen Gewinn von 1,8 Millionen Euro Gewinn gemacht. Der Umsatz sank auf 16,1 (Vorjahr: 28,5) Millionen Euro.