Werberat :
Sexismus an Spitze der Beschwerden
Im ersten Halbjahr 2021 verzeichnete der Deutsche Werberat mehr Beschwerdefälle bezüglich geschlechterdiskriminierender Werbung als im Vorjahreszeitraum. Unternehmen reagieren konstruktiv auf Kritik.
Foto: Deutscher Werberat/Beschwerdeführer
Geschlechterdiskriminierende Werbung ist der häufigste Grund für Beschwerdefälle beim Deutschen Werberat. Dazu zählt auch sexistische Werbung. Das Selbstkontrollgremium der Werbewirtschaft registrierte im ersten Halbjahr 142 Beschwerdefälle in dieser Rubrik, teilt der Rat mit.
Das entspreche einer Steigerung um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit 121 Fällen. Von den 142 Fällen sei die Werbung 46 Mal gestoppt oder geändert worden, der Werberat sprach zudem sechs öffentliche Rügen als vergleichsweise harte Sanktion aus. 90 Fälle beanstandete das Gremium nicht.
"Wir nehmen wahr, dass die Unternehmen immer pragmatischer und konstruktiver auf Kritik an ihren Werbemaßnahmen reagieren", bilanzierte Katja Heintschel von Heinegg, Geschäftsführerin des Deutschen Werberats.
Der Werberat bemerkte zudem einen Corona-Effekt in der kleinen Rubrik alkoholhaltiger Getränke. Die Beschwerdefälle stiegen hier von vier auf neun. "Werbliche Hinweise, einen Lockdown mit größeren Mengen alkoholhaltiger Getränke erträglich zu gestalten, sahen die Beschwerdeführer kritisch. Die betreffenden Maßnahmen wurden nach der Intervention des Werberats alle zurückgezogen", hieß es weiter.
Foto: Deutscher Werberat
Insgesamt entschied der Werberat im ersten Halbjahr über 275 Fälle und damit über rund 11 Prozent mehr Fälle als im ersten Halbjahr 2020 mit 247.
