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Siemens zahlt Kreativen eine Milliarde Euro für neue Ideen
Siemens stellt kreativen Köpfen eine Milliarde Euro zur Verfügung, damit sie herkömmliche Wege verlassen und neue Ideen ausprobieren. Die neue eigenständige Siemens-Tochter Next47 sei "die Innovations-Pipeline für die übernächste Generation".

Foto: Siemens
Siemens stellt kreativen Köpfen eine Milliarde Euro zur Verfügung, damit sie herkömmliche Wege verlassen und neue Ideen ausprobieren. "Scheitern gehört zum Programm", sagte Technikvorstand Siegfried Russwurm am Dienstag in München. Die neue eigenständige Siemens-Tochter Next47 sei "die Innovations-Pipeline für die übernächste Generation".
"Die Spielregeln der Innovation haben sich im Zeitalter der Digitalisierung geändert". Der Elektrokonzern müsse "schneller werden und offen auch für Leute, die sagen, wie machen das ganz anders", sagte Russwurm. Die neue Truppe in München, Berkeley und Schanghai werde mit unzähligen Start-ups arbeiten und bekomme viel Freiheit zum Experimentieren.
Siemens sei 1847 selbst ein Start-up gewesen, von zwei Männern gegründet in einem Berliner Hinterhof. Darauf spielt der Name der neuen Tochter an. Next47 im Geist dieser Hinterhof-Werkstatt sei heute "der Grundstein für Innovationen, die nicht Mainstream sind". Siemens brauche frischen Wind, um gegen neue Wettbewerber bestehen zu können. "Das Ganze ist uns eine Milliarde wert in den nächsten fünf Jahren."
Erstes Projekt von Next47 ist ein Elektromotor für Flugzeuge. Mit Airbus zusammen wolle man bis 2020 nachweisen, dass das technisch machbar sei - obwohl die meisten Hersteller und Zulieferer heute "1000 Gründe haben, warum das nicht geht".
Siemens arbeitet bereits seit Ende der 1990er Jahre mit Startups zusammen: Innerhalb von 20 Jahren hat das Unternehmen nach eigenen Angaben mehr als 800 Millionen Euro in rund 180 Start-ups investiert. (dpa/fs)
Investiert hat Siemens auch kräftig in die neue Konzernzentrale. Sie wurde vergangene Woche eröffnet.