
Google Home:
Siri wird aufgemotzt: Apple will Amazons "Echo" kontern
Apple nimmt sich Amazon zum Vorbild. Der US-Konzern arbeitet an einer Lautsprecher-Box mit Sprachassistent.

Foto: Amazon
Apple will laut einem Medienbericht App-Entwicklern den Zugang zu seiner Sprachassistentin Siri öffnen. Damit könnte der iPhone-Konzern Siri nützlicher machen und besser mit den groß angelegten Plänen von Google und Amazon mithalten. Zudem arbeite Apple ebenfalls an einem vernetzten Gerät mit Lautsprecher und Mikrofon, das Sprachbefehle von Nutzern annehmen könne, schrieb der Branchendienst "The Information". Der Konzern habe mit der Entwicklung begonnen bevor Amazons Lautsprecher "Echo" zum Hit wurde, hieß es unter Berufung auf informierte Personen.
Ein erstes Entwicklerpaket zur Siri-Integration dürfte Apple bereits ab Juni zur Verfügung stellen, hieß es. Als wahrscheinlich gilt, dass Apple-Chef Tim Cook die Pläne auf der hauseigenen Entwicklermesse WWDC (13. bis 17. Juni) vorstellt. Bisher wurden ausgewählte Apps wie die Empfehlungs-Plattform Yelp durch direkte Deals zwischen den Unternehmen in Siri aufgenommen. Die Siri-Software, mit der man sich unterhalten und Informationen aus dem Netz abrufen kann, kam im Herbst 2011 in die iPhones.
Bis ein eigener smarter Lautsprecher von Apple mit integriertem Mikrofon für die Kommunikation mit Siri als Echo-Rivale auf den Markt kommen wird, dürfte es aber noch dauern, hieß es. Dabei bringt sich die Konkurrenz verstärkt in Stellung: Der US-Handelsriese Amazon ist mit seinem vernetzten Lautsprecher Echo in den USA erfolgreich, dort warb der Konzern sogar mit einem "Super Bowl"-Spot für das Produkt. Amazon-Chef Jeff Bezos sagte jüngst der "Washington Post", das Unternehmen habe sich bei der Entwicklung der Sprachassistentin Alexa von der TV-Serie und Film-Reihe "Star Trek" inspirieren lassen. Ungefähr 1000 Angestellte arbeiten an dem Projekt, so Bezos.
"Super Bowl"-Spot von Amazon zum Echo:
Erst vergangene Woche kündigte Google auf seiner Entwicklerkonferenz I/O in Mountain View mit "Home" einen smarten Lautsprecher an, der ähnlich wie Amazons Echo auf Sprachbefehle reagiert und etwa Musik abspielt, Stundenpläne aktualisiert und einen Tisch im Restaurant selbstständig bucht.
Google will sich über Sprache und vernetzte Geräte als ständig präsenter Helfer im Alltag der Menschen ausbreiten. Branchenbeobachter zweifelten nach der Konferenz an, ob Apple mit dieser Vision angesichts der Stärke von Google bei künstlicher Intelligenz und Cloud-Computing mithalten kann - auch weil Apple sich mit seinen vergleichsweise strengen Datenschutz-Richtlinien etliche Beschränkungen bei der Auswertung von Daten der Kunden auferlegt.