
Internet World Messe:
So negativ wirken sich soziale Netzwerke auf unseren Arbeitsalltag aus
Konzentrationsschwäche und fehlende Umgangsformen: Für mehr als zwei Drittel der Internetexperten verändert die Digitalisierung die Arbeitswelt negativ.
Internetfachkräfte bewerten die gesellschaftliche Digitalisierung positiv - möchte man meinen. Überraschend und alarmierend deshalb die Ergebnisse einer Befragung des Instituts ibi research der Uni Regensburg im Auftrag der Internet World Messe. Demnach sehen mehr als zwei Drittel (69 Prozent) der 1.000 befragten Experten der Internetbranche die Digitalisierung mit konkreten Nachteilen verbunden. Die stärksten Veränderungen sieht die überwiegende Mehrheit der Experten dabei im Bereich der Arbeitswelt.
Vor allem soziale Netzwerke beeinflussen den Arbeitsallltag: 79 Prozent sehen hier ein verändertes Verhalten der Arbeitnehmer - zumeist nicht in eine positive Richtung. Durch die zunehmend Aktivität in Social Networks beobachten sie unter anderem eine fehlende Trennung von Beruflichem und Privaten, eine Abnahme von Höflichkeitsformen sowie Konzentrationsschwäche. Auch die permanente Erreichbarkeit sehen viele sehr kritisch. Sie befürchten durch den dauerhaften Zeitdruck gesundheitliche Schäden.
Aber die Befragten sehen auch positive Auswirkungen der Digitalisierung auf das Verhalten im Arbeitsalltag. Es werde auch eine größere Kommunikationsbereitschaft und Transparenz als Folge wahrgenommen, so Michael Wittmann, Consultant bei ibi research. Aber gerade bei jüngeren Arbeitnehmern beobachten 85 Prozent der Studienteilnehmer mangelnde Höflichkeit und sinkende Aufmerksamkeit durch die Nutzung sozialer Netzwerke. Sie sind überzeugt, dass die kommende Arbeitnehmer-Generation schon als Jugendliche den Umgang mit sozialen Netzwerken lernen müssen und hier auch Unterstützung brauchen. Knapp ein Drittel der befragten Internetexperten würde dem eignen Kind erst ab einem alter von 15 Jahren die Nutzung sozialer Netzwerke erlauben.