
Unesco Welterbe:
So wirbt RTS Rieger Team für den Mittelrhein
In der TBWA-Gruppe ist die Agentur RTS Rieger Team für die ganz schwierigen Fälle zuständig: B-to-B-Werbung für Optische Gläser, Dachziegel, Autoelektronik oder Ölleitungen. Eigentlich. Aber für das Unesco Welterbe rund um die Loreley macht Agenturchef Matthias Heft eine Ausnahme.
Innerhalb der TBWA-Gruppe ist die Agentur RTS Rieger Team für die eher schwierigen Fälle zuständig: Business-to-Business-Kommunikation für wichtige aber unspektakuläre Dinge wie Optische Gläser, Dachziegel, Autoelektronik und Ölleitungen. Nichts, wonach sich der Konsument auf der Straße umdreht.
Die Spezialisierung soll bleiben, aber für eine weltbekannte Landschaft, die 150 Kilometer südlich vom Agenturstandort Düsseldorf beginnt, hat Geschäftsführer Matthias Heft eine Ausnahme gemacht. "Wir gönnen uns einen kleinen Ausflug in das Endkundengeschäft", beschreibt er das Engagement seiner Agentur für den Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal. Die Aufgabe ist so komplex wie der Name des Kunden. Es geht um den von der Unesco zum Welterbe erklärten Rheinabschnitt zwischen Bingen und Koblenz, das Tal der Loreley.
Trotz unzähliger Facebook-Fotos begeisterter Touristen aus aller Welt leidet die Region an den typischen Problemen traditionsreicher deutscher Reiseziele: Überalterung, Bevölkerungsrückgang, Innovationsschwäche und draußen nur Kännchen.
Für eine große nationale Kampagne fehlt natürlich das Geld. Aber der Welterbe-Verband und seine Agentur informieren jetzt immerhin Gäste und Einwohner vor Ort über touristische Angebote und über die Menschen dahinter. RTS Rieger Team hat für die Welterbe-Kampagne Plakate entworfen und Aktionen wie den "Welterbe-Fünfkampf" (Riesling trinken, Spezialitäten essen, am Rhein wandern, Burg besichtigen, mit Schiff oder Fähre fahren) entwickelt. Markenbotschafter für den Mittelrhein soll aber möglichst jeder werden: Mit T-Shirts für "Erbtanten" oder "Erbonkel".
Für mediales Interesse am Mittelrhein sorgt seit einiger Zeit auch ein Blog-Projekt des Landes Rheinland-Pfalz. Die Münchner Journalistin Jessica Schober lebt und arbeitet noch bis Ende Oktober auf Burg Sooneck. Sie berichtet im Stil einer faszinierten (und manchmal irritierten) digitalen Ethnologin über das Welterbe und seine Bewohner. Medienpartner ist die "Rhein-Zeitung".