
Konzern-Strategie:
Solo für Media-Saturn: Metro Group bereitet Aufspaltung vor
Der Handelskonzern Metro Group leitet die eigene Aufspaltung in die Wege. Der Vorstand bereite die Schaffung von zwei unabhängigen, börsennotierten Geschäftseinheiten vor, teilte der MDax-Konzern am Mittwoch mit. Media-Saturn ginge dann künftig eigene Wege.
Der Handelskonzern Metro Group leitet die eigene Aufspaltung in die Wege. Der Vorstand bereite die Schaffung von zwei unabhängigen, börsennotierten Geschäftseinheiten vor, teilte der MDax-Konzern am Mittwoch mit. Das Großhandelsgeschäft Metro Cash & Carry sowie die Lebensmitteltochter Real sollen dabei in eine eigene Gesellschaft übertragen werden. Die heutige Metro AG würde dann im Wesentlichen nur noch aus der Elektroniktochter Media-Saturn bestehen. Die Metro-Aktie schoss vorbörslich in die Höhe.
“Wir haben unsere Kerngeschäfte im Verlauf der vergangenen Jahre erfolgreich neu aufgestellt und gleichzeitig unsere Konzernbilanz deutlich gestärkt”, sagte Olaf Koch, Vorstandsvorsitzender der Metro AG. "Sowohl das Großhandels- und Lebensmittel-Geschäft, als auch die Consumer Electronics-Sparte haben sich wirtschaftlich kontinuierlich verbessert, weisen einen stetigen Erfolgskurs aus und sind damit bestens für eine eigenständige Zukunft gerüstet. Unsere Aktionäre würden Anteile an zwei hervorragend positionierten Marktführern erhalten, die sich noch stärker auf ihre jeweiligen Geschäfte konzentrieren und dadurch noch größeren Wert für Kunden, Mitarbeiter und Geschäftspartner schaffen würden."
Beide Gesellschaften würden eigenständig geführt und hätten die "volle Kontrolle über die eigene Strategie", so der Konzern. Metro erhofft sich durch die Aufspaltung vereinfachte Strukturen, eine schnellere Handlungsfähigkeit, ein schärferes Profil und dadurch ein beschleunigtes Wachstum. Operativ wäre die Trennung leicht möglich, denn zwischen den beiden Unternehmen gebe es nur sehr wenige Überschneidungen und Synergien.
Eine endgültige Entscheidung über die Aufspaltung ist den Düsseldorfern zufolge noch nicht gefallen. Die Prüfungen dazu liefen noch. Sollten sich alle Seiten zu einer Aufteilung des Konzerns entscheiden, dann könne diese Mitte 2017 umgesetzt werden.
Sofern der Aufsichtsrat zustimmt, soll Olaf Koch dann das Großhandels- und Lebensmittel-Geschäft führen. Pieter Haas, derzeit Mitglied des Vorstands der Metro AG und CEO der Media-Saturn-Holding, werde die Leitung der Consumer Electronics Gruppe übernehmen.
Pieter Haas kommentiert die Mitteilung der Metro wie folgt: "Wir begrüßen den Plan der Metro, zwei eigenständige börsennotierte Unternehmen zu bilden, außerordentlich. Seine Umsetzung würde für unser Consumer Electronics Geschäft klare und deutliche Vorteile bedeuten. Wir hätten künftig eine Mehrheitsgesellschafterin, die sich ausschließlich auf unsere Branche konzentriert und wir wären der Kern ihrer Aktivitäten. Wir sehen großes Potenzial, dass die so geschaffene Consumer Electronics Gruppe verstärkt in Zukunftsthemen investieren und damit den Wert der gesamten Gruppe für unsere Kunden, Partner und Gesellschafter sowie für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steigern wird."
Jürgen Steinemann, Aufsichtsratsvorsitzender der Metro AG, sagt: "Ich glaube fest daran, dass eine Aufteilung des Konzerns in zwei unabhängige und fokussierte Unternehmen im besten Interesse aller Beteiligten wäre, weil wir damit beschleunigtes, profitables Wachstum ermöglichen." (fs/dpa)