
Spielehersteller entdecken die Oldie-Generation
Die bisher auf Kinder fixierte Spielwarenbranche denkt um. Hersteller wie Ravensburger und Selecta peilen jetzt die Zielgruppe der Senioren an.
Das im bayerischen Edling ansässige Unternehmen Selecta hat sich nicht abhalten lassen und schon 2003 über eine eigene Linie für Erwachsene nachgedacht. 2005 kamen die ersten Produkte der Nobile-Serie auf den Markt; inzwischen sind es neun. Zum Branchentreff in Nürnberg will der Spezialist für Holzspielzeug Quatana präsentieren, laut Produktbeschreibung "ein Taktikspiel für Leute mit Sinn fürs Schöne und Verzwickte“.
Preislich fangen die Nobile-Produkte dort an, wo die übrigen Selecta-Spiele aufhören. Zwischen 30 und 45 Euro kosten die Spiele für Erwachsene. Anders als zu Beginn werden Quatana & Co. jedoch nicht mehr als "seniorengerecht", sondern als "generationenübergreifend“ verkauft. "Wir haben uns gewandelt“, sagt Selecta-Vorstand Matthias Menzel. Auch die Verpackung der Nobile-Spiele sieht im Vergleich zu den Anfängen anders aus. Bisher hatte die Nobile-Serie mit dem Erscheinungsbild der Marke wenig gemein, beim Produkt Quatana, so Menzel, "nähern wir uns wieder an".
Zu finden sind die Spiele, die unter anderem mit Anzeigen und Fachmagazinen vermarktet werden, im Fachhandel und in Warenhäusern. Genau darin liegt bei Spielwaren für ältere Zielgruppen das Problem. Da der Kunde die auf Kindern und Eltern ausgerichteten Spielwarenabteilungen, so Ravensburger-Manager Zumbühl nicht "automatisch" aufsucht, sucht der schwäbische Hersteller nach neuen Vertriebskanälen.In der Vermarktung geht der Ravensburger Spieleverlag bereits neue Wege. Die Anzeigen für Produkte der Reihe "Spiel & Vergnügen" erscheinen in Medien, die der Verlag sonst nicht belegt: Hörzu, Apotheken-Umschau und Reader’s Digest – Titel, die vor allem Ältere lesen