Was aber hält diejenigen, die nicht mit ihrem Smartphone sprechen, davon ab? 36 Prozent der Nutzer sehen einen Nachteil darin, dass die Assistenten häufig Verständnisprobleme haben. Jeder Dritte klagt zudem darüber, dass die Nutzung nicht öffentlichkeitstauglich sei: Wer draußen unterwegs ist, teilt ja gleich seiner ganzen Umgebung mit, was er gerade tut.

Brauch ich nicht!

Der Großteil der Nichtnutzer gab an, den Assistenten schlichtweg nicht zu benötigen (68 Prozent). 28,2 Prozent sehen keine Vorteile gegenüber der händischen Smartphone-Nutzung und 12,2 Prozent bemängeln die fehlende Kompetenz der Sprachassistenten, die Frage oder den Befehl des Nutzers zu verstehen, und jeder Sechste möchte sich nicht mit einer Maschine unterhalten.

Das Thema Datenschutz ist für die meisten jedoch kein Hindernis: Nur 7,7 Prozent der Nichtnutzer gaben an, dass sie die Datensammlung der Anbieter als Problem ansehen.

Gründe, die Sprachsteuerung zu nutzen, gibt es reichlich: 74,2 Prozent der Nutzer gaben an, diese wegen der schnelleren Bedienbarkeit zu aktivieren. Zweithäufigster Nutzungsgrund ist Neugierde beziehungsweise Interesse an neuen technischen Funktionen (35,7 Prozent). Jeder Zehnte nutzt den Assistenten nur aus Langeweile.

Als Vorteile gegenüber der händischen Bedienung des Smartphones wurden die leichte Bedienbarkeit (64 Prozent), die Zeitersparnis (39,1 Prozent) und die Bedienbarkeit ohne Hände (35,1 Prozent) am häufigsten genannt.

Skeptiker machen Verbesserungsvorschläge

Um die Nichtnutzer zu überzeugen, müssen die Entwickler sich etwas einfallen lassen. Schier unlösbar scheint beispielsweise die Anregung, die Assistenten dürften in der Öffentlichkeit nicht stören (28,7 Prozent). Hörbar sprechen muss der Anwender ja auf jeden Fall.

Ein knappes Viertel hat den Wunsch, die Sprachassistenten müssten bessere Antworten liefern (24,3 Prozent) und einen größeren Funktionsumfang mitbringen (23,4 Prozent). Das scheint machbar. 

Auf die Erfolgsaussichten von digitalen Sprachassistenten zu Hause (Alexa/Amazon Echo, Home Pod oder Google Home) lässt die Studie indes kaum Rückschlüsse zu. Lediglich den, dass die smarten Lautsprecher sicherlich den Weg in den einen oder anderen Pensionistenhaushalt finden werden. Und dass hier zumindest das gewichtigste Gegenargument, die Öffentlichkeit, praktisch keine Rolle bei der Entscheidung für oder gegen einen smarten Helfer zu Hause spielt.

Die Studie wurde von Quisma in Zusammenarbeit mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg und Research Now Ltd durchgeführt und basiert auf einer Onlineumfrage unter 1008 repräsentativ ausgewählten Deutschen im Alter von 14 bis 70 Jahren.


Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.