Shitstorm:
Spreadshirt entfernt provokantes Impf-Stern-Motiv
Die Plattform Spreadshirt hat am Wochenende nach einem Shitstorm ein Design aus ihrem Online-Shop entfernt. Die fragwürdigen T-Shirts zeigten einen gelben Stern mit der Aufschrift "Nicht geimpft".
Spreadshirt hat sich nach einem Shitstorm via Twitter entschuldigt. Der Anlass: Auf der Plattform tauchte ein T-Shirt-Motiv auf, das einen gelben Stern mit der Aufschrift "Nicht geimpft" zeigt - eine Anspielung auf das Symbol, das Juden während der Nazi-Zeit tragen mussten.
Das Unternehmen aus Leipzig kontrolliert nicht, welche Designs hochgeladen werden. Auf Twitter kündigten etliche User an, Spreadshirt zu boykottieren.
Spreadshirt schreibt auf Twitter: "Danke für Eure Design-Meldungen. Es tut uns leid, dass das Motiv online war, es ist gelöscht. Trotz technischer und menschlicher Filter kann es passieren, dass Designs durch’s Netz rutschen, die wir auf unserer Plattform nicht dulden. Die Hilfe von Dritten ist daher sehr wichtig."
Zu sehen waren ähnliche Motive auch am vergangenen Wochenende bei Demonstrationen gegen das politische Vorgehen in der Corona-Krise. Die Pflicht zur Impfung gegen das Coronavirus ist bisher nicht beschlossen. Die am 14. Mai vom Bundestag verabschiedete Reform des Infektionsschutzgesetzes sieht keine solche Regelung vor.
Inzwischen beschäftigt der Fall Polizei und Staatsanwaltschaft in Leipzig. Der polizeiliche Staatsschutz habe am Montag eine Anzeige von Amts wegen erstattet, sagte ein Sprecher der Polizei. Ob ein strafrechtlicher Verstoß vorliege, müsse jetzt von der Staatsanwaltschaft geprüft werden.
Am Sonntag löschte das Unternehmen nach eigenen Angaben das Design. Es sei wenige Tage zuvor online gestellt worden, so Unternehmenssprecherin Eike Adler am Montag. Spreadshirt prüfe nun, ob das kritisierte Design verkauft wurde, sagte Adler. Mögliche Bestellungen würden storniert. "Nach meinen Erkenntnissen ist das Design nicht ausgeliefert worden", sagte Adler. Zudem sei das Profil des Anbieters des Motivs gelöscht worden, hieß es. Das Unternehmen prüft, ob es Anzeige erstatten soll. (mit dpa)