
Springer, Holtzbrinck und OMS steigen beim Targeting-Vermarkter AdAudience ein
Zweite Chance für AdAudience: Axel Springer Media Impact, iq Digital (Holtzbrinck) und OMS erweitern den Alt-Gesellschafterkreis des Targeting-Vermarkters. G+J EMS, IP Deutschland, SevenOne und Tomorrow Focus sind bereits an Bord.
Der Display-Vermarkter und Targeting-Spezialist AdAudience wird um drei weiteren, großen Online-Vermarktern erweitert. Axel Springer Media Impact, iq Digital Media Marketing (Holtzbrinck) und OMS steigen als weitere Gesellschafter beim Düsseldorfer Spezialvermarkter ein. Sie gesellen sich zu den Gründungsgesellschafter G+J EMS, IP Deutschland (RTL), SevenOne Media (ProSiebenSat.1) und Tomorrow Focus.
Das Ziel: Die sieben Partner wollen den Kunden konkrete Zielgruppen verkaufen, die über ein gemeinsames Targeting-System angesteuert werden. Es geht dabei nur um standardisierte grafische Werbeformen und konkrete Zielgruppen mit den jeweils gewünschten Merkmalen und nicht um Umfelder oder Sonderformate wie etwa Videowerbung und Homepage-Ads. Die gebündelten Targeting-Informationen sollen die weniger begehrten Werbeformen auf den Sites aufwerten. Die teuren und gut nachgefragten Umfeld-Formate werden weiterhin von den Vermarktern in Eigenregie verkauft.
Der Grund für die neuerliche Bündelung der Kräfte: „Nicht zuletzt durch die größere Nettoreichweite können wir die Targeting-Angebote von AdAudience effektiver im Mediaplan von Kunden und Agenturen verankern“, sagt Stefan Krötz, Geschäftsführer von AdAudience. Denn im Vergleich zu einem Google mit seinem Display-Werbenetzwerk oder den Targeting-Möglichkeiten von großen Mediaagenturen wie der GroupM sind die Vermarkter für sich betrachtet, zu klein. Und auch die vier Gründungsmitglieder kommen längst nicht auf die Reichweiten, die für ein effektives Targeting-Angebot nötig sind. Und das trotz der Tatsache, dass keiner der sieben Partner schlechter als Platz 13 im Reichweitenranking der AGOF steht. Dieser Argumentation dürfte auch die Kartellbehörde folgen, die dem Deal noch zustimmen muss.
Für AdAudience ist die Aufnahme der neuen Gesellschafter die zweite Chance nach dem Start Anfang 2010. Denn bislang trat die Firma auf der Stelle. Die Nachfrage seitens der Mediaagenturen war zu gering, zumal letztlich die Reichweite limitiert war und die großen Agenturen eigene Targeting-Lösungen bevorzugen. Entsprechend zeigten auch die Gründungspartner wenig Interesse, die AdAudience groß im Vertrieb zu unterstützen. Daneben gab es immer wieder Diskussionen um das Targeting-System. Zum Start 2010, wurde die Technik von AudienceScience (damals Wunderloop) eingesetzt, kurz darauf folgte der Wechsel zur heutigen Post-Tochter Nugg.ad. Dieser Schritt wurde jedoch im vergangenen April wieder revidiert. Nun kommt wieder die US-Firma AudienceScience zu Zuge.