
US-Expansion:
Springer übernimmt Nachrichtenplattform Politico
Axel Springer erwirbt das amerikanische Nachrichtenunternehmen Politico sowie die News-Website Protocol. Darüber hinaus übernimmt Springer auch die übrigen Anteile des Joint-Ventures Politico Europe.

Foto: Axel Springer
Axel Springer stärkt seine Marktposition in den USA weiter. Wie heute bekannt wurde, wird das Medienhaus das vor 15 Jahren gegründete US-Nachrichtenunternehmen Politico, bei dem heute über 500 Journalistinnen und Journalisten tätig sind, von Gründer und Herausgeber Robert Allbritton übernommen. Damit legt sich Axel Springer in den USA nach den Nachrichtenmarken Insider und Morning Brew ein weiteres Standbein auf dem global größten Wirtschaftsmarkt zu. Der Abschluss der Transaktion ist für das vierte Quartal 2021 geplant, sofern die erforderlichen regulatorischen Genehmigungen bis dahin vorliegen.
Parallel wird Springer auch die auf Technikthemen spezialisierte News-Website Protocol sowie die übrigen 50 Prozent aus dem aktuell als Joint-Venture geführten Unternehmen Politico Europe erwerben. Politico Europe wird seit 2014 gemeinsam von Springer und Politico betrieben, zuletzt hielten beide Unternehmen je 50 Prozent der Anteile. "Politico hat mit einem herausragenden Team den digitalen politischen Journalismus revolutioniert und neue Standards gesetzt – ein echter Leitstern. Wir begreifen es als Ehre und besondere Verantwortung, die Zukunft dieses erstklassigen Medienunternehmens mitzugestalten," so Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE. "Objektiver Qualitätsjournalimus ist heute wichtiger denn je," so Döpfner weiter. Politico und Springer verbinde der Einsatz für journalistische Unabhängigkeit sowie eine unvoreingenommenen, nicht-aktivistische Berichterstattung. "Genau das wird Grundlage sein für beschleunigtes Wachstum und unseren künftigen gemeinsamen Erfolg."
Springer als idealer Investor
Robert L. Allbritton, Gründer und Publisher von Politico und Protocol: "Als Politico und das neu gegründete Protocol in den vergangenen Jahren immer erfolgreicher wurden, merkte ich zunehmend, dass ein global agierendes Unternehmen vermutlich besser als ein Familienunternehmer wie ich in der Lage sein würde, unser weltweites Wachstum weiter voranzutreiben, unseren Zielgruppen noch besser zu dienen und unseren Beschäftigten noch mehr Chancen zu bieten. Allerdings habe ich immer gesagt, dass für mich nur ein Investor in Frage kommen würde, der sowohl meine persönlichen Werte als auch die Unternehmenswerte von Politico teilt." Dieser Investor wurde mit Axel Springer nun gefunden. Allbritton: "Es gibt in der Medienlandschaft niemanden, der diese Voraussetzung besser erfüllt als Mathias Döpfner und sein Team."
Allbritton bleibt dem Unternehmen als Publisher erhalten, zudem werden die jeweiligen Führungsteams bei Politico, bei Politico Europe und bei Protocol erhalten bleiben.