
Springer prüft Tabloid-Lösung für die "Welt"
Die Axel Springer AG denkt offenbar über einen radikalen Umbau ihrer Tageszeitung "Die Welt" nach. Nach Informationen des W&V-Schwestertitels "Kontakter" arbeiten derzeit mehrere Teams an einem neuen Design des Blatts.
Die Axel Springer AG denkt offenbar über einen radikalen Umbau ihrer Tageszeitung "Die Welt" nach. Nach Informationen des W&V-Schwestertitels "Kontakter" arbeiten derzeit mehrere Teams an einem neuen Design des Blatts.Die Überlegungen schließen dabei wohl auch eine Zusammenlegung von "Welt" und ihrem Ableger "Welt kompakt" ein. Alle Arbeitsgruppen, so wird in der Branche kolportiert, arbeiten an einer Tabloid-Version, welche die beiden bisherigen Ausgaben ersetzen könnte.
Ein Verlagssprecher dementiert zwar konkreten Umbauplänen: "Zum gegenwärtigen Zeitpunkt können wir klar dementieren, dass wir die Welt künftig als Tabloid herausbringen oder eine Zusammenlegung von 'Welt' und 'Welt kompakt' in Betracht ziehen.“ Was die Zukunft angeht, kann jedoch spekuliert werden. Kenner des Berliner Verlagskonzerns gehen fest von der Existenz entsprechender Gedankenspiele aus. Demnach soll Springer-Chef Mathias Döpfner bereits seit Längerem über das Tabloid-Thema nachdenken und eine Entscheidung auf Anfang nächsten Jahres vertagt haben.
Die Wahrscheinlichkeit einer Komplett-Umstellung auf das im angloamerikanischen Raum weit verbreitete Tabloid-Format wird bei Springer-Insidern unterschiedlich eingeschätzt. Die Prognosen reichen von "unter 30 Prozent" bis zu "sehr wahrscheinlich". Für die Ernsthaftigkeit der Relaunch-Überlegungen sprechen zumindest die illustren Namen, die Döpfner für das Projekt ins Haus geholt hat. Eine Variante entwickelt nach Kontakter-Informationen Design-Guru Mario Garcia. Der gebürtige Kubaner hatte für Springer bereits 1996 die "Welt am Sonntag" optisch renoviert.
Derzeit feilt er auch an einer Tabloid-Version des "Handelsblatts" . An einer weiteren Version soll die Garcia-Schülerin Katja Hösli arbeiten. Sie frischte bislang unter anderem die Optik von "FTD", "Rheinischer Post" und dem österreichischen "Kurier" auf. Springer arbeite "seit Jahren inhaltlich, konzeptionell und auch gestalterisch an der Weiterentwicklung der Titel der Welt-Gruppe, so auch an der Welt“, erklärt der Sprecher. Dabei ziehe man "auch immer wieder mal externe Experten hinzu"