
Springer und Grossist einigen sich
Von 15.Dezember an darf Presse Schiessl im Gebiet Cham wieder die Titel des Springer-Verlags ausliefern. Damit geht ein erbitterter Streit zwischen den Parteien zu Ende.
Von 15.Dezember an darf Presse Schiessl im Gebiet Cham wieder die Titel des Springer-Verlags ausliefern. Damit geht ein erbitterter Streit zwischen den Parteien zu Ende.
Der Konflikt hatte sich entzündet, als Werner Schiessl die Firma Muggenthaler in Cham aufkaufte, Springer aber die Herausgabe detaillierter Einzelhandelsdaten verweigerte und im Verband eine Diskussion über Datenschutzfragen lostrat. Daraufhin verweigerte Springer dem Muggenthaler-Deal des Verbandspräsidenten die Zustimmung und ließ seine Titel von Oktober an über den neugegründeten Medienservice Cham ausliefern.
Diesen Betrieb, hinter dem Schiessl-Konkurrent Jörg Weigelt steckt, wird Schiessl nun nach W&V-Informationen dem Konkurrenten Weigelt abkaufen. Springer hat diesem Kauf bereits zugestimmt. Die Voraussetzungen seien gegeben, es gebe also keinen Grund, die Zustimmung zum Kauf zu verweigern, heißt es im Springer-Konzern. Von Schiessl selbst war zum jetzigen Zeitpunkt keine Stellungnahme zu bekommen.
Zuvor hatte das Grosso die Auslieferung der Handelsdaten an die Verlage auf datenschutzrechtlicher Grundlage neu gestaltet und auf diese Weise Springer und anderen Verlagen den gewünschten Zugriff auf die Daten ermöglicht. Möglich wird dies, weil die Daten über eine neutrale Clearingstelle, die Regensburger Firma Conceptnet, ausgeliefert und auf Wunsch personalisiert werden können.
Es gibt Hinweise, dass auch in die Margenverhandlungen für die Bild-Zeitung Bewegung gekommen ist. Dies wollte man im Verlag allerdings nicht kommentieren.